Der Leiter der Entwicklung bei Teufel heißt Markus Romeis – ein unaufgeregter Ingenieur, der mit großem Sachverstand Lautsprecher konstruiert. Eine für diese Spezies doch eher anstrengende Aufgabe beherrscht er aus dem Effeff: gut klingende Boxen zum minimalen Preis entwickeln. Damit ist aber beileibe nicht »billig« gemeint. Teufel scheint eher die Maxime des maximalen Preis-Leistungsverhältnisses zu verfolgen. Und wie die Berliner diese Arbeit seit Jahrzehnten erledigen, kann man durchaus als Kunst bezeichnen.

Eine Kunst, die sogar den Wettbewerb vor Rätsel stellt. Beispiel gefällig? Die neuen Stereo-Lautsprecher Ultima 60 standen für einige Zeit im i-fidelity.net-Hörraum, und immer wieder lobten Besucher das schicke Design. Sobald sie dann das Teufel-Logo entdeckten, folgerten sie rasch, dass diese Lautsprecher sicher nicht einmal 1.000 Euro das Paar kosten. Wenn sie dann von uns die Auskunft »weniger als die Hälfte« vernahmen, war das Staunen groß. Denn in der Tat: Die Ultima 60 kostet gerademal 398 Euro das Paar.

Natürlich ist Teufel nicht der einzige Hersteller, der zu diesem Preis Standboxen anbietet. Andere können das mit einem wegweisenden Unterschied auch. Sie realisieren die Hülle und verzichten auf den technischen Inhalt. Solche Produkte können Sie sich in den Elektroabteilungen von Supermärkten anschauen. Klopft man gegen das Gehäuse eines solchen Schallwandlers, bekommt man eine gefühlt minutenlange Antwort: So schlecht sind die Gehäuse bedämpft.

Das kann sich Teufel nicht erlauben, denn die Produkte werden direkt vertrieben, und Kunden besitzen das Recht auf einen Umtausch. Wer hier Mist verschicken würde, hätte ihn schneller wieder im Haus, als man gucken könnte. Aber wie schafft es Teufel, Boxen wie die Ultima 60 auf die Beine zu stellen? Ein Teil der Wahrheit liegt ganz klar in der Großserienfertigung. Wer viel baut, kauft die Einzelkomponenten erheblich günstiger als ein Kleinabnehmer. Zum Zweiten sind die Produkte echt smart entwickelt. Markus Romeis und sein Team wissen, welches Ergebnis erreicht werden muss. Die Kunst besteht darin, dies möglichst clever zu machen. Drittens fehlt die Marge-verzehrende Fachhandelsstufe. Teufel muss Händlern keine Provisionen zahlen. Das eingesparte Geld wird nicht in die  Tasche gesteckt, sondern kommt den Lautsprechern zugute.

Preiswert im Unterschied zu billig

Schon das Äußere der Ultima 60 weiß zu gefallen. Seitenwangen und Top-Platte sind in Nussbaum gehalten, während sich die Frontpartie in glänzendem Schwarz präsentiert. Fast 19 Kilogramm Gewicht deuten darauf hin, dass hier kein Hamster-Käfig aus Spanplatten zusammengeschraubt wurde. Auch die Bestückung der Drei-Wege-Konstruktion kann sich sehen lassen. Im Tieftonbereich setzt Teufel zwei 16-Zentimeter-Chassis ein, die über einen soliden Magnetantrieb verfügen und fest in der Schallwand sitzen. Wenn die beiden Membranen zurückschwingen, pressen sie die dabei entstehende Energie durch eine doppelt ausgeführte Bassreflexöffnung aus dem Gehäuseinneren.