Zierliche Standboxen wie der Pulsar ST 20 profitieren nicht nur von solch konzeptioneller Bandbreite, sondern auch vom ganz großen Technologieträger Solitaire CWT 2000 SE, dessen sechs Mitteltöner so groß sind wie die Basschassis des Pulsar ST 20. Natürlich muss der ST 20 keinen derart imposanten Vergleich scheuen; für ihn gilt es allerdings, sich in einem hart beworbenen Segment gegen starke Konkurrenz zu behaupten. Ähnlich hohen Anforderungen steht der ebenfalls zur neu aufgelegten Pulsar-Serie gehörende Regallautsprecher R 20 gegenüber; um beiden eine gute Ausgangsposition im Rennen um die Gunst klangbewusster Designliebhaber zu verschaffen, hat T+A gestalterisch und technisch keinen Aufwand gescheut. Augenfällig wird dies sofort, wenn der Blick über das aalglatt geschliffene Gehäuse schweift, über eine Hochglanzlackierung, in der nicht die kleinste Unebenheit auszumachen ist – nicht einmal an der Unterseite des Korpus.

Das technische Konzept der Pulsar-Serie unterliegt dem Prinzip von T+A, dass jede neue Serie und jedes dazugehörige Modell eine eigenständige, von Grund auf neue Entwicklung darstellt. Deshalb wurden sämtliche Chassis für die Pulsar-Serie neu entworfen, obwohl die Regale sicherlich etwas hergegeben hätten, womit sich gute Lautsprecher zusammenstellen lassen. Das Standmodell ST 20 ist mit vier Chassis dicht bestückt und nutzt so einen Gutteil seiner vergleichsweise kleinen Schallwand aus, um möglichst viel Membranfläche aufbieten zu können. Die wird hauptsächlich im Bassbereich gebraucht, für den daher zwei Tieftöner mit 15 Zentimetern Durchmesser zuständig sind. Damit der ST 20 in tiefen Lagen genügend Schalldruck mit der gewünschten Präzision erzeugen kann, wurden seine Basstreiber speziell auf lange Hübe ausgelegt. Auch darüber hinaus setzt T+A alles daran, dem Pulsar ST 20 einen Auftritt zu ermöglichen, der akustisch gar nicht schlank gerät, dementsprechend ventiliert das Treiberduo in ein sorgfältig abgestimmtes Bassreflex-Volumen, dessen strömungsoptimierte Austrittsöffnung sich im unteren Bereich der Schallwand befindet.

Im mittleren Spektrum arbeitet ein Chassis mit zwölf Zentimetern Durchmesser, das einen weiten Frequenzbereich von 300 Hertz bis 2,2 Kilohertz abdeckt. Diese Zuweisung kommt einer bruchlosen Wiedergabe dieses kritischen Frequenzbereichs zugute, in dem Stimmen liegen und das Gehör besonders sensibel ist. An den Mitteltöner schließt eine 25-Millimeter-Kalotte an, deren Montageplatte mit einer Schallführung versehen wurde, die das Abstrahlverhalten des Hochtöners optimiert.

Premiere bei der Materialwahl

Die Materialwahl für die Membrane stellt eine Neuerung dar: Bei beiden Lautsprechern der neuen Pulsar-Serie fertigt T+A erstmalig alle Membrane aus Aluminium, für die einzelnen Chassis werden sie in unterschiedlichen Stärken ausgeführt. Aluminiummembrane sind ein probates Mittel, um die gewünschte Kombination aus geringer Masse und hoher Steifigkeit zu erreichen. Ihr Einsatz in Hochtönern wird allerdings noch immer von vielen feinsinnigen Hörern mit Skepsis betrachtet, weil eine Aluminiumkalotte schnell zu einer harsch klingenden Wiedergabe neigen kann. Dennoch machen die Stärken von Aluminium diesen Werkstoff auch für Hochtöner attraktiv, und am Ende hängt das Ergebnis davon ab, wie gut Materialien beherrscht werden. Neben der Frequenzweiche stellen die Antriebssysteme diesbezüglich einen wesentlichen Faktor dar, starke Magnete und aufwendig konstruierte Schwingspulen sollen hier Effizienz und Präzision gewährleisten. Die Antriebe werden von einer Dreiwege-Frequenzweiche angesteuert, für die nur verlustarme Komponenten Verwendung finden.

Aber letztlich können Chassis nur so gut sein wie das Lautsprechergehäuse, denn das gibt ihnen nicht nur Halt, sondern ist auch maßgeblich für die Abstrahlcharakteristik verantwortlich. Und hier schließt sich beim Pulsar ST 20 ein Kreis von Form und Funktion: Seine Schallwand ist völlig glatt, weist keinerlei sichtbare Verschraubungen auf – somit kann breitwinklig keine Schalldiffusion auftreten. Schließlich erfüllen auch die geschwungenen Seitenwangen des soliden MDF-Gehäuses einen technischen Zweck, diese Formgebung verhindert stehende Wellen im Inneren des Korpus.