Da die Principia 1 mit einer Bauhöhe von 30 Zentimetern ein zierlicher Vertreter der Zunft ist, bietet sie vielfältige Möglichkeiten bei der Aufstellung. Sideboard oder Regalboden sind auf jeden Fall möglich. Beide Aufstellungsvarianten sind für uns jedoch keine Optionen, da sie bei aller gegebenen Funktionalität nicht das Maximum der Wiedergabe erreichen können. Deshalb platzierten wir die Principia 1 auf passenden Ständern. Diese sollten so konzipiert sein, dass sich der Hochtöner etwa 94 Zentimeter über dem Boden befindet – in den meisten Sitzpositionen ergibt das die Ohrhöhe. Mit dieser Aufstellung wird vor allem das räumliche Erleben der Musik ein ganzes Stück intensiver.

Passend zur Principia 1 wählten wir als Verstärker den neuen Cyrus One. Das ist ein kompakter Vollverstärker, der in puncto Eingängen alles von Phono über CD bis hin zu Bluetooth bietet. Dank digitaler Endstufe verfügt er zudem über ein hohes Leistungspotential. Bei Letzterem geht es natürlich nicht um die Lautstärke, sondern um die Fähigkeit, bei leistungshungrigen Spitzen genügend Energie liefern zu können. Verbunden waren die beiden über das preiswerte und exzellent klingende Lautsprecherkabel QED XT40. Damit war alles fürs Hören vorbereitet. Bereits in den ersten Minuten zeigt die Principia 1, dass sie keine Stangenware ist. Dafür liegt der Informationsgehalt zu sehr über dem Durchschnitt. Gerade die Übertragung auch akustischer Kleinigkeiten sorgt für den Unterschied zu den diversen in dieser Preisklasse angebotenen »Brüllkübeln«.

Sie macht Musik

So gelingt ihr mit Präzision das Intro zu Logan Richardsons Stück »In Your Next Life«. Der mit Schlagzeug und Piano beginnende Track stellt insofern eine Hürde für manch eine Anlage dar, als sie die beiden Instrumente nicht sauber voneinander trennt oder der Rhythmik hinterher hinkt. Die Principia 1 meistert diese Aufgabe mit Leichtigkeit. Dabei gefällt auch der klare, transparente und dabei vollkommen entspannte Hochtonbereich. Ohne Frage kommt hier die Handschrift von Entwickler Paolo Tezzon zum Tragen. Der ist nämlich nicht nur technisch sehr versiert, sondern versteht auch etwas von Musik. Zudem ist er, wie jetzt im Hörraum zu erleben, offenbar auch der Aufgabe gewachsen, Sonus-Faber-Qualität an den bisher niedrigsten Preispunkt zu transportieren.

Schließlich gibt uns die Überprüfung von Mark Knopflers Titel »Basil« die Gewissheit, es mit einem wirklich ausgezeichnet klingenden Lautsprecher zu tun zu haben. Hier sind es nicht einmal die vielen Feinheiten rund um das filigrane Gitarrenspiel oder die charakteristische Stimme, die überzeugen, sondern es ist die räumliche Glaubhaftigkeit, welche die Principia 1 erzeugt. Sie schafft einen gemeinsamen Raum, in dem sich Hörer und Musiker befinden. Die Gedanken befreien sich vom gewöhnlichen Alltag, es gibt den »Kopf-Kino-Effekt«, der so wunderbar entspannend wirkt. Mit der Principia 1 hat das Argument, sich anspruchsvolle Gerätschaften aufgrund des Preises nicht leisten zu können, seine Gültigkeit verloren.