Hersteller hochwertiger Audio-Geräte erklären ja häufig, dass sie liebend gerne auch günstigere Komponenten anbieten würden, dies aufgrund des Material- und Entwicklungsaufwands aber leider nicht möglich sei – Ende der Diskussion. Ganz selten wird aus diesem Konjunktiv ein Indikativ. Geschieht es dann doch, ist vielfach die ursprüngliche DNA des Unternehmens nur noch schlecht oder gar nicht mehr zu erkennen. Zu oft bleibt in solchen Fällen die Klangqualität auf der Strecke. Deshalb gibt es auch nur eine Handvoll seriöser Anbieter, denen dieses Unterfangen gelingt. Als uns die Ankündigung zur neuen Principia-Serie von Sonus Faber erreicht, beschleicht uns zunächst leises Unbehagen – schließlich wissen wir ja, welchen Aufwand die Italiener für ihre bisherigen Konstruktionen betrieben haben. Und das soll jetzt auch so preiswert funktionieren?

Wir nahmen deshalb gleich Kontakt zum Sonus-Faber-Chefentwickler Paolo Tezzon auf, um mehr über die neue Serie zu erfahren. Und erhielten zunächst die ganz wichtige Information, dass die komplette Entwicklung im Stammwerk Arcugnano stattgefunden hat – und nur die Fertigung im Fernen Osten erfolgt. Das ist also das Zugeständnis, um die niedrigen Preispunkte realisieren zu können. Da reiht sich Sonus Faber jetzt einfach in die Liste der großen Namen ein, welche schon längst auf diesem Wege fertigen – und das nicht nur im günstigen Einsteigerbereich.

Die neuen Schallwandler der Italiener basieren im Kern auf der bereits im Markt befindlichen Chameleon-Baureihe. Das wird auch daran sichtbar, dass es zwei Kompakt- und zwei Standlautsprecher gibt sowie für Mehrkanalzwecke einen Center. Das war bei der Pate stehenden Serie ebenfalls so. Kein Wunder, dass sich auch die Gehäuse in Teilen ähneln: So verfügen auch die Principia-Lautsprecher über gebürstete Aluminiumteile und eine trapezförmige Gehäusekonstruktion. Allerdings sind die edlen Chameleon-Seitenteile aus Leder jetzt preiswerterem Vinyl gewichen.

Ein ganz wichtiger Punkt bei einem Schallwandler sind natürlich seine Chassis. Und hier hat Sonus Faber tatsächlich keinen Cent eingespart. Es kommt eine 29-Millimeter-Kalotte zum Einsatz, die das Frequenzspektrum ab 2.500 Hertz überträgt. Zur Erhöhung der Steifigkeit wurde der Dom beschichtet. Für die unteren Oktaven steht ein 15-Zentimeter-Konus zur Verfügung, der über einen aerodynamisch optimierten Korb verfügt, um Kompressionseffekte zu minimieren. Ein solcher Aufbau führt dazu, dass sich Impulse  natürlich und nicht gebremst anhören. Zur Unterstützung der Tieftonwiedergabe dient die Bassreflexöffnung. Dass die Technik funktioniert, muss sie im umfangreich ausgestatteten i-fidelity.net-Messlabor unter Beweis stellen.