Für die Preisklasse ungewöhnlich ist auch der beim Dielektrikum getriebene Aufwand. Statt üblichem, weil preiswertem PVC setzt QED hier die teureren Materialien Polyethylen und Teflon ein. Damit sollen die permanent stattfindenden Lade- und Entladezyklen des Dielektrikums tatsächlich vollständig vonstatten gehen. Bleibt nämlich bei einem Wechsel der Polarität auch nur eine geringe Menge Energie in dieser Isolationsschicht zurück, hat das negativen Einfluss auf die Klangqualität. Ein weiterer klanglich entscheidender Punkt ist die Kontaktierung. Für das XT25 gibt es in der konfektionierten Ausführung Bananenstecker, die in den von i-fidelity.net getesteten Verstärker- und Lautsprecheranschlüssen ausnahmslos hervorragenden Halt gefunden haben – auch das ist nicht die Regel.

Für den Hörtest legten wir zum Vergleich eine 2,5-Quadratmillimeter-Kupferleitung sowie das Al Cinema von HMS (2 x 3 Meter, 340 Euro) parallel zu den Lautsprechern KEF Reference 5 und alternativ einer kleinen Dali Menuet, die beide vom neuen Audionet SAM 20 SE angetrieben wurden. Mit den leisen Tönen des norwegischen Trompeters Mathias Eick, zu finden auf dem Album »Skala«, lassen sich Unterschiede klar und deutlich heraushören. Während die Kupferleitung sofort deutlich gegenüber den beiden Kabeln von HMS und QED abfällt, weil sie weder Räumlichkeit noch einen halbwegs sauberen Bass bietet, wird der Vergleich zwischen dem Al Cinema und dem XT25 richtig spannend: Das HMS hält das Klangbild im Vergleich stärker zusammen, das QED hingegen öffnet den Raum und spielt mit einer Transparenz und Geschwindigkeit, die es vorher in dieser Preisklasse nicht gegeben hat – sensationell.

Zum Durchatmen

Dieser Eindruck setzt sich bei der Wiedergabe von Stimmen fort: Während sich die Klangfarben nur marginal voneinander unterscheiden, bietet das QED Vokalisten einfach mehr Luft zum Atmen als das HMS. Die Abbildung der Phantom-Schallquelle zwischen den Lautsprechern wirkt zudem glaubhafter. Bei Schlaginstrumenten gefällt uns die Präzision der Ein- und Ausschwingvorgänge, wobei Letztere in ihrer Akkuratesse ebenfalls neu in dieser Preisklasse ist. Wunderbar ist das mit der Filmmusik »Himalaya« von Bruno Coulais nachvollziehbar. Auch das von den Streichern gebildete Fundament besitzt Kraft und Ausdrucksstärke und klingt nicht dünn-wässrig wie bei der erwähnten Stegleitung, deren Material übrigens auch aus sauerstofffreiem Kupfer besteht. Aufbau und Verseilungstechnik sorgen beim QED XT25 für klare und vor allem hörbare Vorteile.