Der N-70AE verfügt über ein solides Gehäuse, eine drei Millimeter starke Eisenplatte bildet das Fundament. Diese ruht auf drei schwingungsentkoppelten Füßen, damit das Gerät stets stabil, also vor allem kippelfrei steht. Im Inneren finden sich drei voneinander isolierte Sektionen, die zudem auch noch jeweils über eine eigene Stromversorgung verfügen, die von zwei ebenfalls geschirmten Trafos geliefert wird. Insbesondere die Separierung der analogen Ausgangsstufe soll dem Player durch diesen Aufbau klangliche Vorteile verschaffen. Auch an den Bauteilen ist nicht gespart worden, einige wurden exklusiv für Pioneer gefertigt. Gutes Stichwort: Bauteile. Jürgen Timm und seine Kollegen haben sich während der Entwicklung mehrfach für eine gute Woche im Hörraum eingeschlossen und dann unterschiedliche Aufbauten klanglich und messtechnisch miteinander verglichen.

Maßgeblich für den dabei beschrittenen Weg ist Pioneers Maxime des »quick and open sound« – Rhythmik und Timing müssen perfekt sein. In der Praxis sieht das dann so aus: Da arbeiten zunächst D/A-Wandler von Burr-Brown, Texas Instruments, Wolfson, AKM und ESS Sabre im direkten Vergleich. Nach intensiven Hörtests und Messergebnissen fiel schließlich die Entscheidung für den ESS Sabre. Dieser kann jetzt DSD bis zu 11,2 MHz und PCM bis zu 24 Bit/192 Kilohertz verarbeiten. Respektabel folglich, dass nicht einfach der »billigste« Wandler gekauft wird, was dann häufig zu den eingangs beschriebenen Ergebnissen führt. Einleuchtend wird an diesem exemplarischen Schritt, dass die an diesem Punkt erreichte Qualität nicht mehr durch andere Entscheidungen ruiniert wird. Auch dafür liefert diese Maschine ein gutes Beispiel: Der N-70 AE bietet kein Bluetooth. Ausprobiert haben die Ingenieure es, aber da sich das Modul nicht wirklich abschalten lässt und zudem negative Auswirkungen auf den Klang hatte, ist es einfach rausgeflogen. Wo gibt es diese Konsequenz heute noch?

Entdecke die Möglichkeiten

Drahtlos kommuniziert der Pioneer über das eingebaute Dual-WiFi-Modul (2,4 GHz, 5 GHz), das mit zwei Antennen bestückt ist. Für die Apple-Welt steht AirPlay zur Verfügung, und auch über Chromecast sind Musikübertragungen und Steuerung möglich. Streaming-Inhalte können bei Besitz des entsprechenden Abos von Spotify, Deezer und Tidal (nach i-fidelity.net-Recherche steht auch die Integration des Highres-Streaming-Dienstes Qobuz kurz bevor) bezogen werden. Die unendlichen Weiten des Internet-Radios lassen sich mit dem TuneIn-Dienst gut strukturiert entdecken, der mittlerweile von 75 Millionen Menschen weltweit genutzt wird. Allein diese Auswahlmöglichkeiten bieten mehr Musik, als man in seinem Leben hören kann. Denn natürlich wandelt der N-70AE auch Datenfiles, die von USB-Sticks oder Festplatten kommen, USB-A und USB-B stehen für den Anschluss bereit. Selbst einem in die Jahre gekommenen CD-Spieler, der über einen Digitalausgang (Lichtleiter oder koaxial) verfügt, haucht er musikalisch/klanglich neues Leben ein. Zudem ist der Pioneer per FireConnect dazu in der Lage, Musik auch mit kompatiblen Gerätschaften im ganzen Haus ohne Zeitversätze zu verteilen – Multiroom funktioniert also auch noch.

Gebrauchsfähiger Komfort

Wohl kaum wird jemand die enorme Bandbreite der Ausstattung hundertprozentig nutzen wollen. Aber der N-70AE lässt sich maßschneidern für den vom Nutzer gewünschten Anwendungszweck, was vor allem auch für die Art der Bedienung gilt, die von der klassischen Fernbedienung über eine wirklich gut gemachte – vor allem stabil funktionierende – App bis hin zu der klaren Menüstruktur reicht. Wenn kein Smartphone oder Tablet zur Hand ist, gibt das mit neun Zentimetern Bildschirmdiagonale ausgestattete, zudem dimmbare Display umfassende Auskünfte. Da wird trotz der informativen Fülle kaum jemand den Überblick verlieren.