Vielfach dominiert gegenwärtig beim Kauf eines AV-Receivers eher die Zahl der HDMI-Anschlüsse, und beim Erwerb eines Vollverstärkers steht meist ein USB-Anschluss im Fokus. Nach dem Kauf und einiger Zeit des Hörens fällt einem dann der längst ausrangierte Plattenspieler wieder ein. Auch die vielen LPs sind noch da: Dire Straits, Genesis, Pink Floyd, Yello und viele andere. Auch immer mehr neue Alben werden wieder auf Vinyl veröffentlicht. Wie gerne man die noch mal hören möchte. Den Plattenspieler wieder in Gang zu bringen, ist kein Problem; die winzigen Tonabnehmer-Signale in ein für Hochpegelverstärker richtiges Maß zu wandeln, ebenfalls nicht. Dafür gibt es separate Phonovorverstärker, die Preisspanne ist hier immens.

Oehlbach bietet mit dem XXL Phono PreAmp Ultra nun einen Vor-Vorverstärker an, der sowohl die Signale von MM- als auch MC-Tonabnehmern verarbeitet. Zwischen beiden Varianten wird auf der Rückseite des Gehäuses umgeschaltet. Die Ein- und Ausgänge sind mit soliden, vergoldeten Cinchbuchsen realisiert. Zudem gibt es einen Erdanschluss, weil nahezu alle Plattenspieler neben dem Cinch- auch einen »Ground«-Ausgang haben. Das Netzteil sitzt im Stecker und wandelt die 230 Volt Wechselspannung in 12 Volt Gleichstrom um. Die Platine ist in SMD-Technik gefertigt, was Platz spart und damit automatisch auch kurze Signalwege bedeutet. Die Entwickler betonen, dass sie bei der Konstruktion vor allem die Ziele Rausch- und Verzerrungsarmut eisern verfolgt haben.

Die Front des Oehlbachs ist ein mustergültiges Beispiel für Schlichtheit, für Purismus. Drückt man den Netzschalter, leuchtet eine blaue LED auf und nahezu verzögerungsfrei arbeitet der Phonovorverstärker. Da sich sein Leistungshunger in Grenzen hält, kann der Winzling auch dauerhaft am Netz bleiben, was ihm leicht erweitertes Klangpotential verleiht. Der Verstärkungsfaktor beträgt bei Magnettonabnehmern 42 Dezibel, Moving-Coil-Systeme werden mit bis zu 62 Dezibel verstärkt.