Fragt man hierzulande nach hochwertigen Lautsprechern, dann sprudelt fast immer eine Fülle von Namen. Werden bei der Bauart Grenzen eingefügt – beispielsweise nur kompakte Lautsprecher – ändert das am Ergebnis wenig. Selten genug wird dabei jedoch Mordaunt-Short erwähnt, was sich mit der neuen Performance 2 aber ändern dürfte.

Die erste Begegnung, die der Autor dieses Testberichts mit Mordaunt-Short-Lautsprechern hatte, liegt fast drei Jahrzehnte zurück. Damals hatte sich ein Freund eine kleine Anlage gekauft, die aus Thorens-Plattenspieler, Nytech-Vollverstärker und kompakten Mordaunt-Short-Schallwandlern bestand. Mit diesem kleinen High-End-Trio Musik zu hören, bedeutete tiefgehenden Genuss, der bis heute unvergessen ist. Exakte Ortbarkeit, wunderbare Klangfarben, gut dargestellte Details und eine Plastizität bildeten in der Summe das, was unter der Überschrift High End zusammengefasst wird. In den folgenden Jahren, besser Jahrzehnten, tauchte immer mal wieder ein neuer Lautsprecher des englischen Produzenten auf, aber es fehlte allenthalben an der entsprechenden Beachtung.

Mit der Einführung der Performance-Serie änderte sich das. Plötzlich waren sie wieder da, und zum Glück war nichts von den bewährten Tugenden über Bord gegangen. Was mit dem Standlautsprecher Performance 6 begann, kann heute zu einem vollständigen Mehrkanalset erweitert werden. Doch die Performance 2 als rückwärtige Surrounds einzusetzen, käme dem »Perlen vor die Säue werfen« sehr nah. Dieser Lautsprecher ist für beste Stereo-Wiedergabe gemacht.

Was bringt die Performance 2 mit?

Zunächst einmal ein beeindruckendes, weil an eine Skulptur erinnerndes Äußeres. Von unten nach oben und seitlich betrachtet, verjüngt sich das Gehäuse – von bauchig nach schmal. Im Profil erinnert sie an ein Segel, 90°-Winkel gibt es nicht. Die perfekt lackierte Oberfläche ist in den Ausführungen Silber, Schwarz und Grau erhältlich.

Wer würde beim Gehäuse eines solchen Lautsprechers etwas anderes als MDF erwarten? Überraschung: Der Korpus der Performance 2 wird nicht aus Mitteldichter Holzfaserplatte, sondern aus Polymerharz gefertigt – das kostet richtig Geld. Durch Verwendung dieses Materials kann man bei der Gehäuseentwicklung allerdings mit deutlich mehr Varianten arbeiten, so lässt sich beispielsweise die Stärke der Gehäusewände gezielt anpassen.