Eigentlich schienen sich alle Hersteller einig zu sein: Die Aktiv-Box der Gegenwart ist ein Allrounder. Maximal digital, definitiv kabellos, umfassend ausgestattet. Alle Funktionen einer Stereoanlage – jetzt gebündelt in einem modernen Lautsprecher. Darauf antwortet man bei Elac mit einem bestimmten »Ja, aber…« und verweist auf zwei Kundengruppen, die mit diesem Ansatz nicht glücklich werden. Zum einen die Phono-Fraktion, welche ein deutliches Unbehagen bei dem Gedanken beschleicht, die analogen Signale »zwangsdigitalisiert« zu bekommen. Und dann die experimentierfreudigen HiFi-Hörer, die ihr Setup gerne peu à peu optimieren möchten und Freude am Beschreiten des Upgrade-Pfades haben. Bei einem zeitgenössischen Alleskönner-Lautsprecher werden beide Ansätze zugunsten einer vollumfänglichen Instant-Lösung vernachlässigt bis ausgeschlossen. Elac hingegen bindet diese Optionen ein – und öffnet dem Kabellosigkeit fordernden Komfort-Kunden trotzdem die Tür. Wie gelingt dieser Spagat? Durch einen Aktiv-Lautsprecher in Analogtechnik, der für die Interaktion mit passenden digitalen Streaming-Zusatzgeräten des Hauses vorbereitet ist.

Zuerst einmal die Fakten zur reinen Box: Die Navis ARB-51 wirkt optisch wie eine Variante von Elacs hervorragendem Kompakt-Lautsprecher Uni-Fi BS U5, die in einem Gehäuse nach Art des aparten Design-Speakers Vela BS 403 steckt: trapezförmig, kantengerundet, hochglänzend, sockelbasiert. Die Treiber ähneln zwar denen der Uni-Fi, wurden aber mit optimierten Membranen und Sicken sowie einer anderen Schwingspule beim Hochtöner komplett neu entwickelt. Es handelt sich bei den ARB-51 also mitnichten um eine lediglich aktivierte Version der Uni-Fi BS U5.

Als zentrales Chassis agiert wieder ein Koaxial-Treiber – jener von Chef-Entwickler Andrew Jones bevorzugte Weg zur Gestaltung von Mittel- und Hochton. Denn die Nähe zur Punktschallquelle ist für Jones ein höchst relevanter Vorteil, der sich in phasenkorrekter Wiedergabe und uniformer Abstrahlung widerspiegelt. Auch bei der Navis hat der koaxiale Lautsprecher eine Membran aus Aluminium und das Format von zehn Zentimetern. In dessen Mitte befindet sich die via Neodym-Magnet angetriebene 25-Millimeter-Gewebekalotte, welche dank Netzgitter vor Beschädigungen geschützt ist – was in Anbetracht einer derzeit nicht vorhandenen Frontabdeckung seine Relevanz hat. Eine magnetisch haftende Ausführung ist jedoch nach Aussage von Elacs PR-Chefin Yvonne Meinhardt in Arbeit. Bassseitig unterstützt wird dieses intern räumlich separierte Driver-Duo von einem 15-Zentimeter-Tieftöner mit massivem 10-Zentimeter-Ferritmagnet, der auf eine rückwärtige Reflexöffnung arbeitet. Er übernimmt ab 260 Hertz, während Hoch- und Mitteltöner ihre Arbeitsbereiche bei 2.200 Hertz aufteilen.