Konstruktiv nutzt der Dual CS-550 die aktuellen Möglichkeiten. Dabei ist die optische Anmutung geschickt so gestaltet, dass zwar die Abstammung unverkennbar ist, aber eben nicht als reines Retro-Design durchgeht. Das ist schonmal gut gelöst. Die Grundplatte des CS-550 besteht aus mitteldichter Faserplatte MDF mit den entsprechenden Ausfräsungen für die Einbauten. Die metallic-graue Oberfläche sieht ein bisschen nach Hammerschlaglack aus, ist also rau, was sich im Alltag als pflegeleicht erweist. Zwischen Typenschild und Tonarm sitzt der Drehschalter für die Wahl und Aktivierung der Tellerdrehzahl mit 33 oder 45 Umdrehungen. Links in der Zarge ist der Gleichstrommotor eingebaut. Er wird elektronisch geregelt und treibt über einen Flachriemen einen Subteller aus Kunststoff an. Der ist fest mit der Edelstahlachse verbunden, die in einer Lagerbuchse aus Messing geführt wird und sich auf einen Lagerspiegel aus Teflon stützt. Eine gängige Konstruktion, die mit engen Toleranzen gefertigt wird und so auch höheren Ansprüchen genügt. Der eigentliche Plattenteller ist ein Sandwich aus zwei Blechteilen, die in einer Tiefziehmaschine in Form gezogen und miteinander verschraubt werden. Er weist außen einen hohen Rand auf, wodurch unterseitig eine Rinne entsteht, in die ein relativ schweres Kupferkabel eingepresst wird, um so reichlich Masse an den äußeren Rand des Tellers zu verlagern. Somit wird das Rotationsmoment erhöht, was dem Gleichlauf zugute kommt. Über der Bohrung für die Achse ist eine Spannfeder angebracht, die in eine Nut in der Achse einrastet und Sub- und Hauptteller sicher verbindet. Eine Filzmatte sorgt für eine recht breitbandige Dämpfung.

Durchdachte Konstruktion

An der Rückseite der Zarge sind die Cinchbuchsen für das Tonabnehmersignal und die Massebuchse montiert, etwas abgesetzt davon sitzt der Anschluss für die Netzversorgung mit einem Steckernetzteil. Der CS-550 steht auf vier Füßen, wobei die beiden hinteren nahe der Mitte und eng beieinander montiert sind. So entsteht annähernd eine Dreipunktaufstellung. Eine Abdeckhaube gehört zum CS-550 dazu, man kann sie im Spielbetrieb aufgeklappt lassen. Sie kann aber auch ganz einfach abgenommen werden, falls man ihr – fälschlicherweise –  klangschädigendes Verhalten unterstellt.

Der Tonarm ist eine Eigenkonstruktion, die technische Merkmale der frühen Dual-Arme aufgreift, aber nicht einfach kopiert. Das könnte man auf den ersten Blick zwar denken, bei näherer Betrachtung zeigen sich aber doch deutliche Unterschiede gegenüber früheren Armen. Typisch ist die kardanische Lagerung, bei der zwei Lagerpaare so in das Lagerjoch eingebaut sind, dass sich die Verbindungen ihrer Achsen kreuzen. Die beiden Lager für die Vertikalbewegung sind im inneren Rahmen montiert und durch eine massive Metallbrücke verbunden. An deren Oberseite ist das Armrohr eingepresst, mit Abstand darunter hat Dual die Aufnahme des Gegengewichts montiert. So liegt das Gewicht auf der Ebene der Plattenoberfläche. Es wird aufgeschraubt und stellt die Nullbalance des Tonarms her. Rechts im Rahmen ist ein Drehknopf mit Skala zu sehen, an dem per Feder das gewünschte Auflagegewicht eingestellt wird. An der Vorderseite des Armsockels befindet sich ein kleiner Schieber, mit dem die Antiskatingkraft eingestellt wird. In der Bedienungsanleitung, die übrigens recht gut gemacht ist, findet man eine Tabelle mit dem Hinweis, welche Einstellung mit dem Auflagegewicht korrespondiert.