Eine weitere Möglichkeit, Musik in den Client zu bekommen, sind DLNA-Server (Digital Living Network Alliance). Dies kann eine Harware sein, sei es ein dezidierter Multimedia-Server wie ihn viele Hersteller mittlerweile anbieten oder ein einsprechender Datenserver mit der entsprechenden Softwareunterstützung. Eine weitere Lösung sind reine Software-Server, die entsprechenden Programme gibt es für Windows, Macs und die gängigen Smartphones und Tablets.Bei entsprechender Software-Ausstattung zeigt der Denon stets auch die Titel, Spielzeiten et cetera an. Eine weitere Unterstützung gilt der »Weitergeben auf«-Funktion von Windows 7: Befindet sich ein Windows-7-Rechner im Netzwerk, kann man von praktisch jeder Musikdatei mittels rechter Maustaste die »Wiedergeben auf«-Funktion aktivieren, klickt dann den Denon an, woraufhin sich eine Playliste und Laufwerkskontrolle öffnen und die Musik eben über den DNP-720 erklingt. Höhere Samplingraten werden dabei allerdings von Windows auf 44,1 Kilohertz heruntergerechnet. Nicht zuletzt lassen sich  auch Speicherriegel, MP3-Player oder mobile Festplatten direkt an den USB-Port anstöpseln und die Musik via DNP-720 wiedergeben. Der Speicher muss aber im gängigen FAT16- oder FAT32-Standard formatiert sein, um gelesen werden zu können. Besonderheit bei Apple-Geräten: Verbindet man beispielsweise ein iPad mit dem USB-Port, lässt sich per Mode-Taste der Denon-Fernbedienung auswählen, ob man die Musik per Denon oder iOS-Gerät kontrollieren und gegebenenfalls auch dessen grafische Nutzeroberfläche verwenden möchte.

Wie viele Sprachen sprechen Sie?

Der Denon versteht praktisch alle gängigen Formate: MP3, WMA, AAC, FLAC, und WAV. Dabei sind die verlustfreien Formate FLAC und WAV bis 96 Kilohertz und 24 Bit erlaubt. Klar, alles in Stereo, mit Mehrkanalaufnahmen kann der DNP nichts anfangen. Schade ist nur, dass der Denon wie fast alle Streamer Apples verlustfreie Apple-Lossless-Dateien (ALAC) nicht lesen kann. Das könnte sich in Zukunft ändern, weil Apple den Codec ganz frisch als Creative-Commons-Lizenz freigegeben hat und damit quasi kostenlos zur Verfügung stellt.

Zu guter Letzt noch der analoge Tuner. Sein Signal bleibt analog, weshalb es nicht über den Digital-Ausgang zu hören ist. Hier funktioniert alles wie bei Radios gewohnt, hübsch aufbereitet mit allen nur erdenklichen RDS-Funktionen wie Radiotext bei UKW.

Das Auflösungsvermögen steigt

Im Hörtest stellte sich die Wiedergabe über den Denon Streamer schnell als angenehm schlackefrei und feingliedrig heraus, egal ob die Tester eine ordentlich gerippte CD (MP3 mit 320 kB variable Datenrate, separat Stereo) spielten oder gar hochauflösende FLAC-Dateien wie etwa Keith Jarretts »Köln Concert« in 96 Kilohertz / 24 Bit. Digital über das hervorragende optische Kabel Oehlbach Hyper Profi Opto 100 wiedergegeben, spielte der Streamer wunderbar frei und dynamisch mit ungestressten Höhen, reichen Klangfarben und straffem, tiefen Bass. Das Ganze klang einfach wunderbar unangestrengt und mühelos.

Analog zeigte der DNP-720 eine leicht andere Charakteristik, verlor eine Spur dieser Leichtigkeit und Auflösung, und auch der Bass gelang nicht mehr ganz so trocken wie über den Digitalausgang. Allerdings reden wir hier von einem klanglichen Niveau, das mit  schnödem MP3 einen gleich teuren klassischen CD-Spieler mit wehenden Fahnen hinter sich lässt. Auch was die Qualität der Decodierung angeht, leistet sich der Decoder keine Schwächen, unter vergleichbaren Bedingungen erstellte Dateien verschiedener Formate klangen auch auf gleichem Niveau. Auch der Signalpfad spielte kaum eine Rolle, der gleiche Datensatz klang gleich, ob er per USB-Stick, über das Netzwerk oder vom AirPlay-Funknetz am Denon eintraf.