Verfärbungsfreie Präsentation

Um das gehörte Potential noch ein bisschen weiter auszureizen, wandern die Spektor 2 auf einen 60 Zentimeter hohen, sandgefüllten Metallständer und werden jetzt vom Marantz HD-Amp 1 bespielt. Über die Preisklassen-Referenz bei i-fidelity.net legen die kleinen Dänen in Sachen differenzierender Feinteiligkeit und räumlicher Darstellung tatsächlich noch einmal merklich zu, während die Tieftonwiedergabe auch durch die freie Platzierung im Raum zwar an Präzision gewann, aber naturgemäß ein wenig nachdrückliche Fülle verlor. Hier sorgte dann ein schrittweises Annähern an die Rückwand des Zimmers für eine wohlige Balance.

Wie gut sich dieser zweitkleinste Vertreter der preiswertesten Dali-Serie bei anspruchsvollem Klassik-Material schlägt, zeigt sich an Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 9 in der Aufführung des Orchesters Anima Eterna aus Brugge und dem Australian Brandenburg Choir. Bei dieser vom Mikrofon-Hersteller Rode auf seiner Website als 24 Bit/96 Kilohertz-Download kostenlos zur Verfügung gestellten Aufnahme demonstrieren die Spektor 2 eine Klangfarbentreue und Dynamik, die weit über dem liegt, was man bisher in dieser Preisklasse erwarten durfte.

Hörbarer Fortschritt

Die Darbietung der kleinen Dalis klingt durchweg unverfärbt, ausgewogen, transparent und der Größe mehr als angemessen tiefton-stark. Insgesamt ist das Klangergebnis höchst positiv, speziell unter Berücksichtigung des absoluten Tiefpreises. Wer zum Beispiel seine alten, noch über integrierte 0,75er-Litzen verbundenen Regal-Boxen aus der goldenen HiFi-Ära in den verdienten Ruhestand schicken möchte, kann durch die Spektor 2 erleben, dass sich auch bei der Lautsprecher-Entwicklung einiges getan hat in den letzten 40 Jahren. Ein bezüglich solcher Oldtimer zu oft ausgesprochenes »Die sind doch noch gut« löst sich dann garantiert in Luft auf. Der Unterschied zu einem modernen Lautsprecher wie der Spektor 2 wird sofort hörbar. Genauso profitiert nahezu jedes Mini-Komponenten-Set von einem Lautsprecher-Upgrade auf die Spektor 2 von Dali. Und natürlich kann beim Aufbau einer preiswerten neuen HiFi-Anlage absolut beruhigt auf die Spektor 2 zurückgegriffen werden. In puncto Boxen liegt man dann gleich goldrichtig.