Breite Basis

Ebenso praxisnah ist eine andere Eigenschaft der Lautsprecher: Die Spektor-Modelle wurden, wie alle Dali-Speaker, für eine besonders breite Abstrahlung ausgelegt. Dadurch kommt nicht nur der Hörer im Sweet Spot in den Genuss bester Qualität, auch auf angrenzenden Sitzpositionen kann der Klang uneingeschränkt genossen werden. Auch das gängige Einwinkeln ist nicht nur überflüssig, sondern fehl am Platze.

Dank ihres kleinen Formats lassen sich die Spektor 2 leicht im Regal unterbringen oder wahlweise mittels Standfuß frei im Raum platzieren. Da sich auf einem meiner Sideboards gerade zwei neue hochklassige Midi-Komponenten von McGee befinden, gesellen sich beide Boxen zum Kennenlernen gleich dazu. Das ergibt eine Kombination, die auch im »wirklichen Leben« zueinander finden könnte. Durch die 2 x 60 Watt des hybriden Transistor/Röhrenverstärkers McGee Legend adäquat, aber nicht maßlos üppig angeschoben, verblüfft zuerst der lebendige Charakter, mit dem die kleinen Dänen loslegen. Die »Ring My Bell«-Coverversion aus der wunderbaren Kompilation »Hustle! Reggae Disco« geht sehr zackig voran – mit überraschend fetter Basslinie, präsentem Gesang sowie einem gelungenen Einblick in die Mischpult-Hexereien beim Dub-Part gegen Ende des Titels. Und auch den kräftigen Rechtsdreh am Volumenregler quittieren die Spektors lange Zeit mit einem unbeeindruckten Achselzucken und ordentlichem Luftzug aus dem rückwärtigen Bassreflexrohr, bevor deutlich später als erwartet dann doch die weiße Fahne gehisst wird.

Der positive erste Eindruck verfestigt sich bei aufnahmetechnisch anspruchsvollerem Musikmaterial: Die Kick-Drum des einfach nur geradeaus spielenden Schlagzeugs auf »Sometimes I Cry« aus dem Album »Layers« von Les McCann hat über die kompakten Boxen durchaus Gewicht, und auch die Synthesizer-Basslinien werden gut akzentuiert übermittelt, ohne natürlich in den tiefsten Frequenz-Keller hinabzusteigen. Das vorwärts treibende Cymbal-Spiel ist kräftig, aber nicht überzogen dargestellt, während sich die Fähigkeit zur naturnahen Präsentation in dem gut dargebotenen »knorrigen« Charakter des Fender-Rhodes-Pianos zeigt. Auch die Auflösung gerät erneut eindrucksvoll. Das zeigt sich daran, dass die tonal nahe beieinander liegenden Congas und Rimshots sauber separiert und individuell klar erkennbar angeboten werden.