In die Schallwand verschraubt sind ein 16,5-Zentimeter-Tiefmitteltöner und eine 28-Millimeter-Gewebekalotte. Beide Chassis sind keine Stangenware. Der Tieftöner ist mit einem Aluminiumkorb ausgestattet, der materialbedingt keine störenden elektrischen Einflüsse auf den Magnetantrieb ausübt. In Sachen Membranmaterial greifen die Konstrukteure auf Bekanntes zurück: ein Papier-Holzfasergemisch, das sowohl steif als auch leicht ist. Die Membran ist an einer weichen Gummisicke aufgehängt, die für die hohe Auslenkungsgeschwindigkeit des Konus sorgt. Die größte Überraschung ist allerdings das Polstück des Eisenmagneten, das aus SMC besteht. Sie haben es also tatsächlich getan: Diese Schlüsseltechnologie, die bisher den größeren Dali-Serien – allerdings bei höherem Umfang – vorbehalten war, gibt es jetzt auch im dreistelligen Preisbereich.

Dieses »Soft Magnetic Compound«-Material ist in seiner Ursprungsform ein Granulat. Durch Backen dieser kleinen Körnchen kann es in jede erdenkliche Form gebracht werden. Der Vorteil des Materials besteht darin, dass es eine hohe magnetische und eine niedrige elektrische Leitfähigkeit besitzt. Im konkreten Anwendungsfall heißt das, dass der Antrieb linearer – und das bedeutet präziser – als bei konventionellen Chassis erfolgt. Der Antrieb der Gewebekalotte, die für den Bereich ab zwei Kilohertz eingesetzt wird, ist ferrofluidgekühlt, wodurch die Belastbarkeitsgrenze erhöht wird. Die Kalotte wird am oberen Ende des Frequenzspektrums nicht per Frequenzweiche ausgeblendet.

Den richtigen Weg eingeschlagen

Da die technische Qualität beider Chassis sehr hoch ist, braucht es für die Aufteilung der Frequenzbereiche auf der Weiche nur wenige, dafür sehr gute Bauteile. Um den Signalweg nicht unnötig zu verlängern, sitzt die Weiche direkt auf der Rückseite des Anschlussterminals. So weit, so richtig gut. Die Opticon 2 gehört in die Klasse der Kompakt- beziehungsweise Regallautsprecher. Natürlich wird sie auch in unmittelbarer Nachbarschaft von Büchern oder auf einem Sideboard Musik wiedergeben. Für unseren Anspruch reicht das jedoch nicht, deshalb stehen im Hörraum unter der Opticon 2 auch ein Paar Standfüße namens Connect E-600 (179 Euro/Paar). Bei dieser freien Aufstellung ergeben sich insbesondere im Tieftonbereich, aber auch bei der räumlichen Abbildung deutliche Pluspunkte.