Um das letztendliche Ergebnis dieses schwierigen Abwägungsprozesses bei der Konzeption herauszufinden, landen die beiden Schallwandler im Hörraum auf je einem 60 Zentimeter hohen Standfuß aus Metall. Rückwärts und seitlich wird ein Wandabstand von rund einem Meter beziehungsweise 1,40 Meter eingehalten. Ein kompakter Lautsprecher wie die Chrono 513 kann natürlich auch gut und gerne in einem Regal oder auf einem Sideboard betrieben werden, ihre beste Performance jedoch erreicht sie am ehesten bei freier Platzierung auf einem entsprechenden Ständer. So entfallen die Klangqualität mindernden Einflüsse vor allem der Wände. Canton selbst empfiehlt die eigenen Standfuß-Modelle LS 650 oder LS 660, die sich vor allem durch ihre Gestaltung unterschieden. Die Höhe bleibt gleich: 60 Zentimeter.

Grundsätzlich gilt: Versuchen Sie, die eigene Ohrhöhe mit der Position des Hochtöners in Einklang zu bringen, während Sie sich auf Ihrem bevorzugten Hörplatz befinden. Durch den Waveguide des Kalottenhochtöners strahlt die Canton-Box zwar naturgemäß breiter ab und verzeiht auch suboptimale Situationen leichter, jedoch hat es noch nie geschadet, auch auf die kleinen Details zu achten, um das beste Klangergebnis zu erzielen.

Dergestalt positioniert konnte die Chrono 513 schon beim Test der McGee-Kombination Legend/CD-M1 durch die Fähigkeit überzeugen, den speziellen Charme des Hybrid-Verstärkers eindeutig offenzulegen. Da der McGee Legend aufgrund seiner Röhrenbestückung in der Vorstufe einen gewissen (und beabsichtigten) leicht einschmeichelnden Wohlklang-Faktor nicht verleugnen kann, wechsle ich zur nüchternen Einschätzung der Canton-Lautsprecher lieber auf den Marantz HD-Amp1. Dieser Verstärker ist jeglichen Geschmackscharakters unverdächtig und wandelt strikt auf dem Pfad der tonalen Neutralität.

Klare Kontrolle

Bei »Burn«, dem ersten Song des letzten Nora-Jones-Albums, zeigt der Canton-Lautsprecher gleich, dass der 18er-Tieftöner durchaus beherzt zur Sache gehen kann – was er auch muss, denn die leitmotivische Kontrabass-Figur von John Patitucci erfordert sowohl einen gewissen Punch als auch die unbedingte Fähigkeit zur sicheren Kontrolle der Tiefton-Ereignisse. Denn wenn ein Schallwandler hier in Sachen Präzision verliert und zum schwammigen Verwaschen neigt, wirkt es sich gleich negativ auf den Eindruck des gesamten Klangbildes aus. Diesbezüglich darf aber Entwarnung gegeben werden – die Chrono 513 hat es im Griff. Das ist auch bitter nötig, denn in diesem eher dunkel timbrierten Titel spielt sich viel in benachbarten Frequenzbereichen ab. Das wunderbare Sopransaxophon von Wayne Shorter schleicht sich mit einem sehr holzigen Timbre Schritt für Schritt in den Vordergrund, während der Canton-Lautsprecher Brian Blades kleinteilige, permanent wirbelnde, den Song grundierende Trommel-Figuren sauber erkennbar als einzelne Elemente heraussiebt. Und auch der Gesang von Madame Jones klingt genau richtig – im besten Sinne irgendwo zwischen beabsichtigt schläfrig und entrückt traumwandlerisch.