Auch im Bereich Unterhaltungselektronik lösen sich statische Strukturen auf. Wurden Lautsprecher und Elektronik-Komponenten früher noch an einem einzigen Ort und wirklich unter einem Dach gefertigt, sieht die Realität heute ganz anders aus. Nicht nur der Vertrieb der Produkte umspannt den Erdball, sondern auch Planung und Entwicklung ruhen auf immer mehr internationalen Schultern. Dem wirtschaftlichen Erfolg der auf diese Art arbeitenden Unternehmen tut dieses Faktum anscheinend sehr gut.

Boston Acoustics gehört seit dem Jahr 2005 zur D&M Holding, die unter anderem auch Denon und Marantz sowie die High-End-Marke McIntosh besitzt. In einer solchen Struktur kann man nicht im Sessel sitzen und auf den Erfolg warten, man muss ihn planen und natürlich auch erreichen. Was für die Kunden ein gewaltiger Vorteil ist, denn am Ende der Überlegungen steht meist ein Produkt, das technisch über und preislich unter dem Durchschnitt liegen soll.

Wie funktioniert das denn konkret bei Boston Acoustics, werden Sie sich vielleicht fragen. An einem Boston-Produkt sind heute Institutionen und Menschen auf drei Kontinenten beteiligt: In Europa entstehen das Design – das Büro hat seinen Sitz in London – und die technische Entwicklung, für die seit neuestem Karl-Heinz Fink mitverantwortlich ist. In Asien wird kosteneffizient und in eigenen Produktionsstätten gefertigt, und zwar unter anderem mit Bauteilen, die aus Dänemark, Frankreich oder England stammen. Um Vertrieb und Marketing kümmern sich schließlich die Amerikaner, ein Gebiet also, das sie tatsächlich beherrschen.

Nach diesem Muster funktionieren inzwischen sehr viele Unternehmen, so werden Ihnen beispielsweise die Namen »Apple« und »KEF« sicher etwas sagen. Dass dieser Weg richtig ist, bezeugen auch die vielen wirklich guten Boston-Produkte. Da macht auch der Standlautsprecher RS 326 keine Ausnahme. Die schlanke Säule liegt mit 1.800 Euro das Paar in einer sehr attraktiven Preisklasse, in der Kunden sowohl überzeugende Klangqualität als auch picobello Verarbeitung erwarten.

Auffallend schöne Proportionen

Der rund 1,1 Meter in der Höhe messende Korpus der RS 326 thront auf einem Sockel, der entweder flach und direkt auf den Boden gestellt oder mit Hilfe beiliegender Spikes akustisch angekoppelt werden kann. Die Seitenwangen sind tadellos in hochglänzendem Schwarz lackiert. Hinter dem magnetischen Grill, der aufgrund seiner Konstruktion natürlich keine Löcher in der soliden Schallwand erfordert, sitzen in Summe vier Chassis. Eine Blende verbirgt die zur Montage benutzten Schrauben, so dass es sich bei diesem Lautsprecher auch optisch geradezu aufdrängt, ihn ohne seine Blende zu betreiben. Mit dem Stückgewicht von etwas über 21 Kilogramm kann er noch gut ohne fremde Hilfe manövriert werden. Ein wichtiger Umstand, wie Sie noch erfahren werden.