Diese Funktion ist beim Vault 2 hervorragend umgesetzt, und das hätte ich einem Gerät für rund 1.300 Euro so nicht zugetraut. Über die App wird der Dateityp ausgewählt (MP3, AAC, FLAC, WAF, AIFF), mit der die ausgelesene CD auf der Festplatte verewigt werden soll. Danach heißt es nur noch CD ins Laufwerk stecken und die Maschine arbeiten lassen. Das funktioniert perfekt, der Vault 2 holt sich die Metadaten zur jeweiligen CD aus dem Netz und verknüpft die Daten. Den Erfolg des Rippens kann man sofort auf dem Tablet nachvollziehen. Das Cover und der Inhalt der CD werden in guter optischer Qualität angezeigt, und sollte das Auslesen der Metadaten einmal nicht klappen (was nur bei Exoten oder Veröffentlichungen im Eigenverlag passiert ist), kann man die Daten ganz einfach am PC nachbearbeiten: Browser öffnen, die ID des Vault 2 eingeben und voilà, der Bearbeitung steht nichts mehr im Wege. Und wenn man einen Stapel CDs neben den Vault 2 legt und beim Vorbeigehen immer wieder die nächste Scheibe einlegt und sie rippt, verschwinden in einer überschaubaren Zeit ganze CD-Sammlungen auf der integrierten Festplatte.

Kompliziertes einfach gemacht

Was den Bedienkomfort anbelangt, ist der Vault 2 also schonmal ganz nach meinem Geschmack – ich will ja Musikhören und mich nicht mit Unzulänglichkeiten von digitalen Gerätschaften herumschlagen.

Apropos Musikhören. Bevor man sich der Musik über den Bluesound Vault 2 hingeben kann, muss dieser natürlich erst einmal mit Strom, Netzwerk und der HiFi-Anlage verbandelt werden. Auf der Rückseite befinden sich alle nötigen Anschlüsse für dieses Unterfangen. Über den LAN-Anschluss wird der Vault 2 mit dem Netzwerk verbunden. Ich bin es jedoch gewohnt, Netzwerkspieler über das WLAN zu verbinden, da ich nicht auch noch Netzwerkkabel in meinem Hörraum verlegen will. Beim Vault 2 habe ich indes vergeblich versucht, über WLAN einen Zugang zum Gerät zu finden – bis mich der Produktmanager von Dynaudio darüber aufklärte, dass man auf dieses Feature ganz bewusst verzichtet habe: Das Gerät ist in der Lage, Digitaldaten bis 24 Bit/192 Kilohertz zu verarbeiten, und da man dem WLAN einfach nicht zutraut, diese Daten fehlerfrei zu übertragen (Highres-Streaming wird ja immer populärer), hat man lieber gleich darauf verzichtet. Hier haben wir ihn wieder, den bewährten Ansatz aus der NAD-Ecke: einfach auf alles zu verzichten, was dem guten Klang nicht wirklich zuträglich ist.

Der Vault 2 bietet sein Signal trotz des integrierten, hochauflösenden Wandlers auch in digitaler Form an, um auch einem externen D/A-Wandler diese Aufgabe übertragen zu können. Dieses Feature sollte dem Vault 2 noch zu großer Ehre gereichen, aber dazu später mehr. Für den Netzanschluss stellt der Bluesound eine Euro-Buchse zur Verfügung, die es jedoch schwer macht, ein vernünftiges Netzkabel anzuschließen. Wie jedes andere HiFi-Gerät profitiert aber auch der Vault 2 klanglich sehr von einem vernünftigen Stromversorgung. Zum Glück gibt es auch hierfür Lösungen: Isotek etwa bietet seine Netzkabel auch mit dem sogenannten C7-Stecker an, und für meine HMS-Netzkabel gibt es spezielle Adapter vom Hersteller. Mit einem Audioquest-Netzwerkkabel sowie mit HMS Netz- und Signalkabeln verbunden und mit genügend musikalischer Software gefüttert, gehe ich schließlich mit dem Vault 2 auf musikalische Entdeckungsreise.

Klangliche Höhenflüge

Die klangliche Performance des eleganten Musikservers hat mich schon nach ein paar Songs an meinen alten CD-Player NAD 514 aus der Jahrtausendwende erinnert. An den äußersten Frequenzenden, also da, wo klangliche Höchstleistung richtig Geld kostet, hält sich der Vault 2 vornehm zurück. Nein, es ist nicht so, dass die Frequenzenden ausgeblendet wären – der Bluesound kapriziert sich nur nicht explizit darauf. Was aber dazwischen passiert, ist schon allerfeinste Klangküche. Ich habe in dieser Preisklasse noch kein solch musikalisch aufspielendes Digitalgerät gehört, und hier handeltes sich ja nicht um einen »einfachen« CD-Player, sondern um ein Ausstattungswunder mit großer Festplatte sowie Streaming- und Multiroom-Fähigkeiten. Hier tritt das NAD-Klang-Gen ganz eindeutig wieder zutage.