Nun wird es endlich Zeit für das Musikhören. Im ersten Schritt greifen wir auf den schier unerschöpflichen Fundus des Internet-Streamingdienstes Spotify zurück und koppeln das Smartphone per Bluetooth mit dem Receiver. Musical? Warum nicht! »Ich gehör nur mir« aus »Elisabeth« darf die beiden Ultima 20 Mk2 erstmals beschäftigen. Und wie! Kristallklar und glockenhell legt die Sängerin los. Die Stimme ist seidig und perfekt verständlich. Die langsame Eröffnungspassage stellt die Teufel-Boxen vor eine ähnliche Herausforderung wie die Kicker des FC Bayern München bei einem Bezirksligisten. Das wird im Schongang erledigt! Allmählich steigert sich die Dynamik. Das Orchester setzt ein, untermalt die Komposition erst wie ein dünnes Bettlaken, dann wie ein kräftiger Webteppich. Die Bässe werden stärker, präsenter, spürbarer. Nach knapp zwei Minuten beginnt dann ein wilder musikalischer Ritt.

Und wie reagieren die Ultima 20 Mk2?

So souverän und spielfreudig, wie es ein Rekordmeister in Bestbesetzung zu pflegen tut. Sie galoppieren mit, tragen und halten die Höhen, stemmen auch tiefere Bässe und schaffen dann problemlos den Übergang zu ruhigeren Sequenzen. Die Räumlichkeit ist ausgezeichnet, die Klangbühne breit. Immer in Gedanken daran, dass beide Boxen, der Receiver, der Subwoofer und der Subwoofer-Signal-Empfänger gerade mal 700 Euro kosten. Vor diesem Hintergrund fällt die Bewertung exzellent aus. Logisch, dass die Klangzwerge mit ihrem bescheidenen Netto-innen-Volumen von zehn Litern nicht mit der Standfestigkeit und Kraft von ausgewachsenen Säulenlautsprechern im vierstelligen Bereich mithalten können. Aber diese sprechen auch eine ganz andere Klientel an. Das Teufel Ultima 20 Complete 2.1-Set richtet sich an anspruchsvolle Audiofreunde mit überschaubarem Budget, die aus ihrem Hobby keine Religion machen wollen.

Aufbauen, einschalten, und Musik und Fernsehen mit Freude genießen. Wer so tickt, hat mit dem Paket viel Spaß. Bässe melden sich deutlich wummernd, aber trotzdem Mietwohnungs-kompatibel und Nachbarschafts-freundlich, ohne sich plump und kühl in den Vordergrund zu drängen. Auch am Ende des Musical-Songs, wenn die Stimme nach oben schnellt und das klangstarke Finale einsetzt, ruhen die sechs Kilogramm leichten Boxen in sich selbst, ohne ein Anzeichen von Nervosität an den Tag zu legen. Rock und Pop hauchen die Teufel eine angenehm warme Soundcharakteristik ein, und auch vor Klassik gehen die Lautsprecher nicht in die Knie. Den Violinenreigen in »Best of Rondo Veneziano« meistern die Ultima 20 Mk2 mit Bravour – sauber akzentuiert und so stark differenziert, dass unterschiedliche Instrumente selbst mit einem halben Ohr erkannt würden. Im TV-Betrieb gibt es ebenfalls nur Positives zu berichten: Der Fernsehklang wird auf ein neues Niveau gehoben: satter, fülliger, räumlicher und besser zu verstehen – dieser Boxen-Stopp lohnt sich wirklich.