Wer gerne Musik von Smartphone oder Tablet streamt, wird mit der Raumfeld-App für iOS- und Android-Geräte viel Spaß haben. Auf diese Funktionen gehen wir später im Rahmen der Soundbar ein, die ebenfalls mit Spotify und Co. kommuniziert. Unser Augenmerk richten wir zunächst auf den klassischen TV- und Filmkonsum im Wohnzimmer. Legt das Sounddeck erstmalig los, so kommen beim Cineasten ähnlich positive Emotionen wie beim Autoliebhaber hoch, der sonst nur einen sparsamen Vierzylinder fährt und jetzt das Starten eines hubraumstarken Achtzylinders live miterleben darf. Schlagartig sind die Zeiten vergessen, als sich Schauspieler mit fiependen Stimmchen unterhielten und beeindruckende Dokumentationen durch die jämmerliche Soundkulisse eines Reiseweckers hinterlegt wurden. Das Sounddeck begeistert auf Anhieb durch sein sattes Bassfundament und die enorme Räumlichkeit. Egal, ob man sich extrem seitlich vom Fernseher oder zentral davor aufhält, klanglich hat das keine Auswirkungen. Man ist mitten drin im Soundkokon, den der Fachmann gerne Sweetspot nennt.

Raumfeld arbeitet dazu mit einer Wellenfeld-Technologie, die der Zuschauer wie bereits angedeutet per Tastendruck auf der Fernbedienung beeinflussen kann. Hinter der »1« verbirgt sich der Stereo-Modus, der in der Tat einen recht schmalen akustischen Korridor erzeugt. Rollt das Sounddeck hier einen Klangteppich aus, so ist es eine riesige Klangplane, die der Arena- und der Theater-Modus bereithalten. Die Signale bahnen sich jetzt auch seitlich ihren Weg, was eben dazu führt, dass selbst die nicht optimal platzierten Zuschauer komplett in die Handlung reingezogen werden. Wer außen sitzt, ist klanglich mit dem Sounddeck kein Außenseiter mehr. Optional lassen sich – je nach Bildschirminhalt – Stimmen zusätzlich hervorheben. Musik und Hintergrundgeräusche werden dann gedämmt, die seitlichen Töner arbeiten nur noch auf Sparflamme.

Die besten Ergebnisse …

… liefert der Klang-Helfer jedoch, wenn er auf Arena oder Theater programmiert ist. Gönnt man sich die Blu-ray »Deutschland von oben«, so werden Sprecher, Musik und Atmosphäre so präzise wie mit einem Skalpell voneinander getrennt. Erstmals nimmt man Geräusche wahr, die die Lautsprecher des Fernsehers einem bisher schlichtweg vorenthalten oder vernuschelt haben. Die Steinböcke etwa, die über Geröll- und Schneefelder springen, bewegen sich nicht lautlos. Im Hamburger Hafen sieht und spürt man die Anstrengung der Schiffe, die sich ihren Weg durch die Eisschollen bahnen. Die Musik grollt und donnert, die satten Bässe tragen dazu bei, dass die Dramatik greifbar wird. Beim Torjubel im Dortmunder Fußball-Tempel vibriert die Luft, dem Sounddeck selbst kann dies alles jedoch nichts anhaben. Es liegt ob seiner Masse wie ein Fels in der Brandung, ist vollkommen pegelfest und arbeitet alle Frequenzen sauber heraus. Eine große Stärke ist die extrem realistische Soundwiedergabe: Hier wirkt nichts gekünstelt oder überdreht, auch die Raumfülle ist echt. Kleines Manko: Raumfeld hat keine Hardware-Decoder für Dolby Digital und DTS verbaut, sodass man mit der PCM-Signalausgabe vorlieb nehmen muss. Ausgelegt ist das Sounddeck übrigens für alle am Markt erhältlichen Fernseher, Geräte mit bis zu 50 Kilo Gewicht schultert es problemlos.