Konzipiert ist die Soundbar für kompromisslose Stereo-Wiedergabe. Decoder wie Dolby Digital oder DTS für virtuellen Surround-Sound werden nicht unterstützt. Die M3 akzeptiert Audio-Dateien bis maximal 24 Bit und 48 Kilohertz. In ihrem Inneren werkeln ein 58 mal 58 Millimeter großer Mitteltöner sowie ein Tieftöner mit den Maßen 100 mal 150 Millimeter. Vor der ersten Klangprobe sollte man lediglich noch einen Blick auf die beiden Schiebeschalter auf der Rückseite werfen. Der eine dient dazu, um je nach Aufstellort den optimalen Equalizer auszuwählen. Bei zu schwachem Eingangspegel kann der zweite Regler auf die Position »2« verstellt werden. Dies hat eine beachtliche Pegelerhöhung um 6 Dezibel zur Folge. Unsere Empfehlung: Die sogenannte »Low Source Gain«-Einstellung können Sie im Regelfall ignorieren. Sollte Ihre Musik allerdings wirklich mal bezüglich der Lautstärke nicht in die Puschen kommen, so haben Sie hier immer noch einen Joker in der Hinterhand.

Und damit ist die M3 auch schon einsatzbereit. Praktisch: Ein zwei Meter langes HDMI-Kabel gehört zum Lieferumfang. Diese Verbindungsart dürfte fast immer die erste Wahl darstellen, sodass Sie Ihre neue Soundbar sofort ausprobieren können. Los geht es im alltäglichen TV-Betrieb. Nachrichten, eine Talkshow – hoppla, so dynamisch und kraftvoll kannte man seinen Flachbildfernseher – zumindest akustisch – ja gar nicht. Auf einmal ist da deutlich mehr Druck auf dem Kessel, mehr Volumen. Aus Stimmchen werden Stimmen, den Pegel muss man nicht mehr so hochdrehen, da die Verständlichkeit hörbar zunimmt. Szenario Nummer 2: die samstägliche »Sportschau« im Ersten mit Besuchen in diversen Arenen der Bundesliga. Interessant, die deutschen Fans sind lebendiger als angenommen. Der Fernseher hat sie bislang nur verschluckt.

Mit der M3 können sich Gesang und Torjubel endlich gegen den Reporter durchsetzen. Plötzlich ist die Kulisse da, in der Bude ist Leben. Das Mehr an Emotion bringt auch deutlich mehr Spaß beim Zuschauen. Ums Zigfache erhöht sich der Filmgenuss, wenn es auf dem Bildschirm auch noch rasant zugeht. Etwa wie beim Katastrophenfilm »Armageddon«. Die über der Landebahn surrenden Hubschrauber zerschneiden mit ihren Rotorblättern die Luft. Mit einem ohrenbetäubenden Knall tauchen die Kampfjets aus dem Nichts auf. Ihre enorme Geschwindigkeit, die grenzenlose Power, die Soundbar transportiert beide Charakteristika, die man bisher höchstens als Randnotiz wahrgenommen hatte. Dann sind da natürlich noch die Explosionen. Der berstende Asteroid ist für die M3 ein gefundenes Fressen. Erstaunlich, wie der Klangriegel selbst ohne externen Subwoofer ein mächtiges Tieftonfundament aufbaut. Mit hoher Detailgenauigkeit zeichnet der Lautsprecher die einzelnen Phasen der Eruption nach. Bild und Ton bilden jetzt die perfekte Symbiose für eine zentimeterdicke Gänsehaut. Der »Armageddon«-Soundtrack tut sein Übriges – wer beim Empfang der Crew zurück auf dem Boden nach der riskanten Mission nicht mit feuchten Augen zu kämpfen hat, ist ein Eisblock.

Akzentuierte Klangkulisse

Auch beim Bluetooth-Streaming zeigt der Briten-Block eindrucksvoll, was in ihm steckt. Die instrumentale Untermalung und speziell die Geiger im Mittelteil von Purs »Ich denk an dich« werden kristallklar herausgestellt und sind weit aufgefächert. Die Stereobühne ist ausreichend breit, das Frequenzspektrum überraschend groß. Auch hier sind die Bässe erstaunlich präsent, obwohl der integrierte Subwoofer nicht zu den größten seiner Art gehört. Ebenfalls mittlerweile ein Klassiker, deren Eingangssequenz wunderbar die Detailverliebtheit einer Soundbar auf die Probe stellen kann, ist die Ballade »So lang’ man Träume noch leben kann« von der Münchner Freiheit. Der eröffnende Streicherreigen des London Symphony Orchestra erinnert an feinsten Goldregen, an herabrieselnden Kometenstaub – zumindest dargeboten über die M3, die exakt auflöst, sauber differenziert und selbst bei geringer Lautstärke eine präzise akzentuierte Klangkulisse zaubert. Spielfreude gepaart mit unheimlicher Leichtigkeit und schönen Bässen liefert auch »Calm After The Storm« von The Common Linnets. Im Zusammenhang mit der M3 übersetzt man »calm« am besten mit »gelassen« – denn die Soundbar bringt so schnell nichts aus der Ruhe.