Die riesige Platine für die Netzversorgung arbeitet mit der in der EU für große Schaltnetzteile vorgeschriebenen Leistungsfaktor-Korrektur, welche die Netzbelastung durch Störungen des Netzteils für andere Verbraucher reduzieren und auf der sekundären Seite eine gleichförmigere und nahezu ungebremst leistungsfähige Stromversorgung bieten soll. Die immerhin sieben Endstufen arbeiten als »Ultra Fast Power Device« (UFPD) im Class-D-Modus und benötigen durch ihren extrem hohen Wirkungsgrad keine aufwendige Kühlung, da sie nahezu die gesamte Energie an die Lautsprecher schicken und sie eben nicht als Wärme abführen, wie dies klassische Class-A/B-Kollegen tun. Das erleichtert die mächtige Mehrkanal-Endstufe um die Kühlkörper und spart schlicht auch Strom. Die UFDP-Endstufen bewähren sich seit Jahren in den HiFi- und High-End-Verstärkern der Schweden als musikalisch und kraftvoll klingender Antrieb, mit dem der Schrecken früherer Class-D-Schaltungen komplett seinen Schrecken verloren hat.

Reduktion auf das Wesentliche

Fast schon übertrieben sparsam erscheint die Ausstattung der A30.7 auf der Front. Es gibt nicht einmal mehr einen Netzschalter oder eine Stand-by-Taste. Wozu auch? Das Kraftwerk lässt sich per Schaltspannung durch das mitgelieferte Steuerkabel aktivieren oder per RS-232-Schnittstelle in Raumsteuerungen einbinden. Zum sicheren Außer-Betrieb-Nehmen gibt es noch einen Hauptschalter an der Netzbuchse. Die sieben Eingänge lassen sich einzeln zwischen Cinch und XLR per klassischem Kippschalter umschalten und die Verkabelung dadurch flexibel kombinieren. Die robusten Lautsprecherklemmen liegen paarweise horizontal nebeneinander, alle Querbohrungen sind perfekt senkrecht ausgerichtet – so lassen sich alle Kabel ohne Fummelei und gegenseitige Behinderung gut verbinden. Alle Terminals sind sicher mit klarem Kunststoff isoliert. Das beschränkt den maximalen Außendurchmesser für Kabelschuhe.

Die Prozessor/Vorstufe SP33 ist an entscheidender Stelle zukunftssicher mit Moduleinschüben ausgestattet, was ein künftiges Upgrade an neue Standards erlaubt. Das vielleicht wichtigste Modul ist die Videoplatine mit ihren fünf HDMI-Ein- und zwei Ausgängen. Sie befindet sich auf aktuellem Stand und verarbeitet Auflösungen bis Full-HD und 3D. Ultra-HD, das sich als Standard ja noch im Wandel befindet (auch wenn viele AV-Verstärker es mit Einschränkungen bereits anbieten), ist künftigen Versionen des Videomoduls vorbehalten. Dafür versteht die HDMI-Platine audioseitig alle aktuellen Signale von PCM über sämtliche Dolby- und DTS-Codecs bis 192 Kilohertz Samplingrate. Und weil das Videoboard von DVDO kommt, bietet es eine weitreichende Palette an De-Interlacing, Filterungs- und Skalierungsoptionen auf höchstem Niveau. Auch der gleichzeitige Betrieb eines Sony-Projektors und eines LG-Fernsehers im Testkino funktionierten stressfrei. Analoge Video-Anschlüsse gibt es beim Primare nicht mehr.

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