Der aktive Bass bringt allerdings alle Voraussetzungen mit, um seine Sache wirklich gut zu machen. Er arbeitet mit einem sehr langhubigen 18-Zentimeter-Chassis, das eine Endstufe mit immerhin 150 Watt anschiebt. Zur Steigerung der Effizienz dient ein riesiges Bassreflexrohr, das mit strömungsgünstiger Trichteröffnung am Boden endet. Damit das auch richtig atmen kann, steht der AW-331 auf großen Füßen, die in robuste Metallaufnahmen eingesteckt und mit einem extra-Gummi bedämpft werden. Für den Betrieb im Heimkino vorteilhaft ist die Möglichkeit, den Frequenzgang zu subsonischen Frequenzen hin zu beschneiden, was den Grenzpegel erheblich steigern kann. Auch ein stufenloser Phasenregler hilft dabei, die Anpassung wirklich nahtlos zu gestalten, hier verwenden viele Mitbewerber ungenaue Phasenschalter.

Im Kino einmal aufgebaut und eingemessen, konnte es losgehen. Zunächst experimentierten die Tester mit den Ortsfiltern der WS-201 und der Übergangsfrequenz zum Subwoofer im Bassmanagement des Denon AVC-A1HD als Referenzverstärker. Schnell stellten sich 125 Hertz als geeignet heraus. Schon bei den ersten Musikstücken ließen die Satelliten erkennen, dass ihre Stärken im Mittel- und Hochtonbereich liegen. Feine Auflösung und fein abgestufte Dynamik sorgten auch für eine in diesem Preisbereich ungewöhnlich gute Bühnenabbildung und gute Separation einzelner Instrumente. Naturbedingt wirkte aber trotz Subwoofer-Unterstützung der Körper vieler Instrumente etwas zierlicher als in natura, insbesondere wenn die WS-201 frei standen. An der Wand wirkten sie robuster im Klangbild. Trotzdem, die Stärke lag eindeutig in der Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten ähnlichen Spektrums, beispielsweise dem Saxophon.

Im Rahmen der Möglichkeiten

Der AW-331 erstaunte mit anständig tiefer Wiedergabe, die man solch einem kompakten Böxle kaum zutraut. Aber auch Günther Nubert kann die Physik nicht überlisten, und so kämpfte der kompakte Woofer bei LFE-angereicherten Filmen wie »Tron Legacy« tapfer bis zu Pegeln leicht jenseits der Zimmerlautstärke, bevor sein Softclipping einsetzte, um Schaden abzuwenden. Großartig: Selbst bei Volllast halten sich Klirr und Störgeräusche in engem Rahmen, was für die Qualität des Chassis und der Gehäusekonstruktion spricht. Bei Musik konnte der Subwoofer freier durchatmen, dann waren selbst bei breitbandiger Popmusik wie »Ghosts n Stuff« von Deadmou5 schon gehörige Lautstärken drin. Wer mehr Schub benötigt, für den bietet Nubert ja auch größere Subwoofer an. Wer indes auch ohne reale Konzertlautstärke leben kann, der kommt mit dem kleinen Modell verblüffend weit. Zumal er bis zur Grenzaussteuerung erstaunlich erwachsen klingt.