Bei 5.1-Kanälen lassen sich zwei Endstufen zum Bi-Amping der Stereolautsprecher verwenden. In der Mitte oben kommen die Antennensignale hinein, darunter kommen alle 7.1-Kanäle als Vorverstärkersignal für externe Endstufen oder Aktivlautsprecher wieder heraus. Gleich nebenan können genauso viele Kanäle im analogen Mehrkanaleingang anlanden, außerdem drei Stereoquellen. Ganz oben gibt es ein Stereo-Ausgangs-Buchsenpaar für eine zweite Hörzone, die etwa in Büro oder Küche eingerichtet werden kann. Zur Steuerung derselben legt NAD eine kaum mehr scheckkartengroße zweite Fernbedienung bei. Eine gegebenenfalls notwendige Infrarotverlängerung wird als Zubehör angeboten. Die letzte Doppelreihe Cinchbuchsen und eine letzte, einsame S-Video-Buchse dienen dem Anschluss analoger FBAS-, S-Video- und Component-Bildsignale. Daneben folgt eine Spalte mit Anschlüssen zur Steuerung, angefangen mit der Crestron-zertifizierten RS-232-Schnittstelle über den optionalen DAB+-Empfänger DB2 (249 Euro), iPod-Dock IPD2 (149 Euro), 12V-Trigger und Infrarotsteuerung.

»Modular Design Construction«

Die gesamte rechte Anschlussspalte besteht aus einem NAD-proprietären MDC-Modul mit sämtlichen Digitalschnittstellen von TosLink über Cinch bis zu aktuellsten HDMI-1.4-Buchsen mit HD-Ton, 3D-Bild, Audio-Return-Channel (ARC) für den Ton vom TV ohne Zusatzstrippe, alles als Ein- und Ausgänge vorhanden. MDC steht für »Modular Design Construction« und bezeichnet ein modulares Konzept mit Einschüben zum Wechseln der Schnittstellen mitsamt ihrer zugehörenden Elektronik für künftige technische Weiterentwicklungen. Was zunächst banal klingt, birgt aber tatsächlich einige technische Herausforderungen und Ansprüche an die Verarbeitung, die man sich als Laie kaum vor Augen führt: So ist etwa eine entsprechend präzise und dabei robuste mechanische Führung für die Module nötig, ferner eine Reihe von zu schaffenden Schnittstellen fürs Prozessing im Verstärker, die Stromversorgung etcetera.

Dabei sind die Anforderungen an die Steckverbinder durchaus widersprüchlich: Sie müssen von Gleichspannung bis Hochfrequenz alles verlustfrei leiten können, teilweise geschirmt sein, und dies bei präziser mechanischer Fertigung, die Kontakte müssen langfristig perfekt funktionieren ohne frei von Korrosion oder mechanischer Toleranz sein. Dies alles erlaubt es, den T757 jederzeit auf dem aktuellen technischen Stand zu halten, falls etwa in ein paar Jahren beispielsweise der HDMI-Standard wieder einmal erweitert oder gar durch etwas Neues abgelöst wird. Das ist wirklich eine feine Sache, denn es sichert nicht nur die Investition in den T757, sondern erlaubt auch ein Modernisieren der Anlage, ohne dass sich beispielsweise die Bedienung ändert. Und NAD macht keine leeren Versprechungen: Bei den Edel-Serien gab es zwei Generationswechsel der MDS-Module für Schnittstellen. Kunden anderer Marken bekommen diesen Service nicht immer.  

Innere Werte

Die integrierten Surround-Decoder befinden sich auf dem aktuellen Stand. Zwei kleine Einschränkungen gibt es bei DTS, die in der Praxis jedoch kaum eine Rolle spielen. So verarbeitet der DTS-HD Master Audio Decoder maximal 96 Kilohertz, auch wenn man ihm 192 Kilohertz zuspielt. Das machen viele Decoder bis heute so, und das lässt die Bandbreite vom Vierfachen des Wahrnehmbaren auf das Doppelte schrumpfen – kein wirkliches Problem. Das zweite Problemchen: Statt der ausgezeichneten Dolby ProLogicII Algorithmen lassen sich nur die etwas tumben, DTS-eigenen NEO:6-Kanalvermehrer verwenden. Auch das dürfte in der Praxis keine wirkliche Rolle spielen, da es fast kein Stereo-Material in DTS gibt. Dafür beherrscht der NAD auch diverse, eher exotische DTS-Modi wie etwa DTS 96/24, das sich auf feinen Musik-DVDs wie den Monster-Music-Aufnahmen von Ray Charles oder George Benson & Al Jarreau findet und auch auf dem genialen Studiokonzert »A Night In Berlin« von Till Brönner.