Ein Paradies für Entertainment-Daten

Dafür entschädigt der UD7007 mit einer schier unglaublichen Menge an Dateiformaten, die er von Scheibe, USB oder per Netzwerk zu verarbeiten in der Lage ist. Wie bereits erwähnt, spielt er alle nur erdenklichen Audio- und Video-Scheiben und die audiophilen Varianten DVD-Audio und SACD, selbstverständlich auch in Mehrkanal. Alles, was in Surround abgespielt wird, liegt auf 2.0 heruntergemischt auch am analogen Ausgang an. Musik-, Foto- und Videodateien darf man auf CD oder DVD anliefern, auf einem USB-Medium (FAT oder sogar NTFS formatiert) bereitstellen oder eben per Netzwerkkabel senden. Alle gängigen Archivformate von MP3, AAC über WMA bis hin zu Mehrkanal-Aufnahmen von Flac und WAV spielt der Marantz ab, er verarbeitet Musik bis 192 Kilohertz und spielt nebenher eben JPEG-Fotos und die gängigsten Videoformate in den üblichen Containern wie AVI, MKV, AVCHD und so weiter. Speicherkarten direkt aus der Kamera liest er problemlos mittels Kartenleser mit USB-Anschluss. Verblüffend ist die Qualität, die der integrierte Youtube-Client in Sachen Bildqualität bietet. Es ist wirklich erstaunlich, wie störungsarm und scharf fast alle Videos damit auf der Mattscheibe erscheinen.

Die Player-eigenen Menüs folgen auch bereits seit zwei Generationen dem gleichen, durchdachten Schema. Das Setup ist klar gegliedert und bereitet wenig Rätsel. Es gibt kaum Schnickschnack, was die Übersicht erhöht. Nur wenige, spezifische Besonderheiten finden sich im Voreinstellmenü, etwa die schaltbare Umkehr der Polarität am symmetrischen Ausgang. Die Werkseinstellungen für Video- und Audio-Modi sind sinnvoll und für 99 Prozent aller potentiellen Anwender auch genau so nutzbar. Lediglich die »Dynamikkompression« sollte man für HiFi- und Heimkino-Einsatz tunlichst ausschalten. Die ist ab Werk, wie bei den meisten Playern praktisch aller Marken, aktiviert, um beim kleinen Lautsprecherchen in den heutigen Flachbildfernsehern keinen Schaden anzurichten, wenn man den Player direkt dort anschließt.

Mit Informationsanzeigen gibt sich der Marantz eher sparsam. So sieht man bei SACD oder CD-Text keinerlei Einblendungen für Titel etcetera, und bei der Musikwiedergabe wurden zwar nicht alle Cover der üblichen Testdateien dargestellt, aber immerhin die Metadaten. Recht pfiffig gelang das Kontextmenü, insbesondere für Blu-ray-Wiedergabe. Möchte man beispielsweise einen Regiekommentar, wie er auf vielen Discs enthalten ist, zum laufenden Film eingeblendet verfolgen, dann funktioniert dies normalerweise nicht, wenn der Player auf Bitstrom-Weitergabe steht. Dann nämlich hört man nur den Filmton, der Regisseur bleibt stumm. Im Option-Menü lässt sich der UD 7007 aber temporär auf »Mixed-Audio« stellen und schon klappt das.

Audiophiler geht es bei Blu-ray-Playern nicht

Im praktischen Hörtest fiel wie schon beim Funktionstest angenehm auf, wie schnell das Marantz-Laufwerk Scheiben aller Art einliest. Nach rund zehn Sekunden gab es von jedem Medium bereits Programm. Im digitalen Durchgang musste er zunächst Bild- und Tonqualität beweisen. Am Bild gibt es praktisch nichts auszusetzen. Skalierung und Halbbild-zu-Vollbild-Wandlung zeigen ein auch für große Leinwände taugliches scharfes und dabei ruhiges Bild, selbst von der DVD. Der digitale Ton klingt vergleichsweise dicht und detailreich und dabei wunderbar aufgeräumt und dynamisch. Das spiegeln auch die beiden analogen Ausgänge wider. Dabei klingen Cinch und XLR praktisch identisch, was nicht verwundert, werden sie doch von identischen Ausgangsschaltungen angetrieben. Entsprechend energiereich tönen auch beide: tonal eher auf der warmen Seite mit wunderbar tiefem, sattem und dabei kontrolliertem Bass und wieder wunderbar aufgeräumter, tiefer Raumabbildung. Audiophiler geht es aktuell bei Blu-ray Playern nicht, zumindest nicht, wenn man nicht bereit ist, ein ganzzahliges Vielfaches zu investieren.