Der Marantz leitet nicht nur die Audiosignale von CD- und Blu-ray-Playern weiter, er fischt sich Sounddateien auch von USB-Sticks oder Apples iPod, iPod Touch, iPhone und iPad herunter, wobei er diese Geräte gleichzeitig auflädt. Unterstützt werden die Dateitypen MP3, WAV, AAC, WMA und AIFF. Natürlich beherrscht der SR7010 auch die drahtlose Verarbeitung von Audiodateien, die per AirPlay oder Bluetooth verlustfrei gestreamt und decodiert werden können (bis 24 Bit / 192 Kilohertz). So werden sogar ältere Lautsprecher und Soundanlagen, die noch nicht netzwerkfähig sind, fit für die drahtlose Musikwiedergabe. Der AV-Receiver ist im Heimkino halt der Boss, der sagt, wo es lang geht. Zur Bluetooth-Wiedergabe wird einfach die entsprechende Taste auf der Fernbedienung gedrückt, Bluetooth im Smartphone oder Tablet aktiviert, und schon steht der Kopplung der Geräte nichts mehr im Weg. Auch jetzt kann die Lautstärke für jeden Kanal individuell festgelegt werden, Klang-Optionen sind ebenfalls abrufbar wie darüber hinaus die wiederholte beziehungsweise die Zufallswiedergabe.

Für vollendete multimediale Glückseligkeit …

… sorgt der Marantz, wenn er entweder per Ethernet-Kabel oder über WLAN ins heimische Netzwerk eingebunden ist. So gelingt unter anderem der Zugriff auf tausende Internet-Radiosender weltweit mit Darstellung der Senderlogos auf dem TV-Bildschirm. Im AV-Receiver integriert ist der Online-Musikdienst Spotify Connect. Abonnenten des kostenpflichtigen Premium-Pakets können Spotify über ihr Smartphone oder Tablet steuern und parallel dazu telefonieren oder andere Anwendungen nutzen.

Im 5.1-Betrieb begeistert der SR7010 durch eine sehr breit aufgefächerte, weiche und sympathische Klangbühne. Ob aktuelle Schlager oder Wagners »Walkürenritt« – der Marantz löst mit 200 Watt pro Kanal auch in hektischen orchestralen Sequenzen fein auf und wirkt dabei nie angestrengt. Hier hat einer jede Menge Kraftreserven im Rücken, die das 13,8 Kilo schwere Gerät souverän in sich selbst ruhen lassen. Die Lebendigkeit, die der AV-Receiver Musikstücken einhaucht, ist enorm. Bässe gehen bis in den Keller, die Räumlichkeit kennt schier keine Grenzen. Soundeffekte schweben im Raum, wirken dabei nicht eingeengt, sondern üppig dimensioniert und nicht klar abgegrenzt. Besonders gut gefällt die hohe Sprachverständlichkeit, die Hörbücher oder TV-Dokumentationen auf ein völlig neues Level hebt. Musik, Stimmen und die Hintergrundatmosphäre fächert der Bolide so auf, als hätte man sie mit dem Skalpell voneinander separiert. Hier verschwimmt und verwischt nichts, die Trennung ist messerscharf. Im Test gefiel die Klangkurve »Reference« ob ihrer Kultiviertheit am besten. Selbst wenn man ihn auf den Stereo-Betrieb beschränkt, zahlt der SR7010 sein Engagement in Form von großer Dynamik und penibler Genauigkeit zurück. Am Feingefühl büßt der Marantz hier nichts ein.

Film-Fans sind mit ihm für die nächsten Jahre gerüstet. Analoge und digitale Signale können auf eine maximale Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel hochskaliert werden (UHD), zudem unterstützt der SR7010 High Dynamic Range (HDR), also die Wiedergabe von geeigneten Bewegtbild-Inhalten mit extrem hohen Kontrastwerten. Alle acht HDMI-Eingänge sind mit HDCP 2.2 kompatibel, auch Videos im Format 21:9 und dreidimensionales Futter stellen die Steuerzentrale vor keine Schwierigkeiten. Bei Bedarf können Home-Cineasten an Kontrast, Helligkeit, Farbsättigung und Konturschärfe Hand anlegen und Einfluss auf das Bildrauschen nehmen. Darüber hinaus stehen sechs Bildmodi und ein benutzerdefiniertes Setup zur Verfügung. Beim Upscaling einer Blu-ray auf die UHD-Auflösung produziert der Marantz natürliche, scharfe und detailreiche Bilder ohne sichtbares Rauschen. Horizontale Kamerafahrten und Luftaufnahmen gelingen deutlich ruhiger und mit weniger Rucklern als beim Hochskalieren des Signals durch den Blu-ray-Player selbst. Hierbei sollte man aber jeweils durch einen Vergleich herausfinden, ob man diese Arbeit dem Abspielgerät oder dem AV-Receiver überlässt.