Der 42-Zöller von JVC hat wirklich nicht zu viel auf den Rippen. Seine maximale Bautiefe, rein auf das Display bezogen und ohne Standfuß, bringt es gerade mal auf 7,5 Zentimeter. Und auch beim Rahmen hat JVC seinen LCDler mit 107 Zentimeter Diagonale ordentlich hungern lassen, denn dieser ist nur 2,3 Zentimeter breit. Dem Hersteller zufolge ist es mit dem LT-42S90BU gelungen, ein 42-Zoll-Fernsehbild auf die Abmessungen eines 37-Zöllers einzudampfen. So manch kleinere Wohnzimmerwand dürfte das freuen.

Neben den Topmodel-ähnlichen Dimensionen wartet der JVC auch mit einer ebensolchen Optik auf. Das »kleine Schwarze« mit silbernem Zierstreifen sowie der runde Sockel stehen dem Gerät richtig gut zu Gesicht. Im unteren Rahmenbereich signalisiert ein blaues Licht die Bereitschaft des Fernsehers, auf Wunsch lässt es sich jedoch auch abschalten. Aber stören tut es eigentlich nicht, im Gegenteil. Als schickes Mode-Accessoire macht es den JVC noch mehr zum Hingucker. Genauso wie das benachbarte Sensor-Bedienfeld zur Steuerung des Fernsehers, das einen Hauch von Exklusivität versprüht.

Bevor der Japaner seinen ersten Auftritt im heimischen Wohnzimmer zelebrieren darf, muss er in Betrieb genommen werden. Sprache auswählen, die blaue Taste auf der Fernbedienung drücken – über diesen Schritt kann man unter Umständen kurz stolpern –, und schon startet die Programmsuche. Die Sender werden automatisch in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht, individuelle Veränderungen – auch die Namen betreffend – lassen sich auf Wunsch zügig selbst vornehmen.

Die Kreativität für eine ansprechende Gestaltung, die die Designer beim TV-Apparat noch an den Tag legten, ließen sie bei der Fernbedienung leider vermissen. Diese liegt zwar gut in der Hand, wirkt aber nicht sehr hochwertig. Und auch ihr Bedienkomfort ist nicht gerade überragend. Der untere Teil des Signalgebers ist mit zahlreichen zu kleinen Tasten übersät, deren Funktionen sich nicht auf Anhieb erschließen. Der Schlankheitswahn kann eben auch Nachteile haben. Da bleiben nur zwei Möglichkeiten: entweder ausprobieren oder im gut strukturierten Anleitungsbuch nachlesen, das vom Umblättern her wie ein Kalender konzipiert ist. Auch die wichtigsten Tasten, die für die Lautstärke und die Programmauswahl, sind etwas zu »fipsig« ausgefallen und ragen nicht dominant genug aus der Schar der anderen heraus. Sie sitzen am mittleren Steuerring, und das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, zumal sie keine ebene Oberfläche haben, sondern abgeschrägt wurden. Außerdem bieten die Tasten keinen sauberen und satten Druckpunkt.

Richtig schön groß und übersichtlich sind hingegen die Zahlentasten, um die abgespeicherten Hausnummern der TV-Sender direkt einzugeben. So muss das sein. Ebenfalls positiv: Für die Formatwahl und die Auswahl der Eingangsquellen stehen eigene Knöpfchen zur Verfügung.

Punkten kann die Fernbedienung auch durch ihre Codesuchfunktion. Dazu muss sie beispielsweise auf einen DVD-Spieler gehalten werden, der gerne auch einen anderen Firmenschriftzug als den von JVC tragen darf. Der Steuerstab findet in der Regel den richtigen Code, um besagten DVD-Player oder auch einen Digitalempfänger beziehungsweise Verstärker anzusprechen. Vier Tasten sind auf der Fernbedienung reserviert, um diese neuen Kunden zuzuordnen. Gute Nachricht für den Wohnzimmertisch: Der Berg an Steuerstäben reduziert sich dadurch erheblich.