Es ist schon ein K(r)ampf mit dem Digitalzeitalter. Gerade bei Surround-Verstärkern und Abspielern moderner Medien ändern sich die Standards gefühlt monatlich. Einerseits bringt die rasante Entwicklung neuer Techniken und Fähigkeiten spannendes Neues, andererseits veralten damit gestern noch aktuelle Geräte in Windeseile. Das ist besonders bei teuren High-End-Geräten ärgerlich, die nicht nur genauso schnell out sind wie billige Konsumerware, sondern im Falle neuer, wichtiger Funktionen möglicherweise plötzlich selbst gebraucht nichts mehr Wert sind. Da versprechen Soft- und Hardware-Upgrades vieler Hersteller eine lange Wertstabilität und langanhaltende Freude mit den lieb gewonnenen Komponenten.

Denon gehört zu den Herstellern, die die versprochenen Upgrades auch liefern und die Maschinen gleich bei ihrer Erstentwicklung mit offenen Schnittstellen, Platz, Signal- und Steuerfunktionen versehen. So eben auch bei den Surroundverstärkern der A1-Serie. Die waren bis vor nicht allzu langer Zeit der Maßstab an Funktionsvielfalt und Klangqualität für Audio- und Videophile. Doch seit ihrer Einführung vor ein paar Jahren kamen einige entscheidende neue Funktionen auf den Markt, auf die auch ein A1-Besitzer nur ungern verzichten möchte, ist er doch typischerweise ein sehr technophiler Geselle. Dazu gehören so scheinbar banale Dinge wie das Durchleiten von 3D-Videosignalen bei HDMI oder auch die neuen 3D-Audio-Decoder Dolby ProLogic Iiz und DTS Neo:X. Auch das Einmess- und Raumkorrektursystem von Audyssey hat entscheidende Fortschritte gemacht, die aber mehr Rechenkapazität erfordern als die etwas betagten Chipsätze der Verstärker herzugeben vermögen.

So wird’s gemacht

Etwa seit Jahreswechsel 2012 bietet Denon das Upgrade-Kit SPK-592 an, das all diese Fähigkeiten in die »alten« Verstärker integriert. Die aufgerufenen 1.199 Euro erscheinen auf den ersten Blick ein wenig hoch, dabei sind sie eigentlich ein Schnäppchen. Man muss bedenken, dass die Entwicklungskosten für solche Upgrades nicht geringer sind als für ein echtes Massenprodukt, im Gegenteil, denn die A1-Verstärker sind komplexer als ihre kleinen Brüder. Dann fallen neben den Hardwarekosten – auf dem neuen Decoderboard sitzen alleine drei mächtige Sharc-DSPs – auch jede Menge neue Lizenzgebühren an sowie die damit verbundenen Prüfungen und Tests, denn nach einer solchen Änderung wollen auch Dolby, DTS, Audyssey und nicht zuletzt THX die modifizierte Konstruktion abermals prüfen. Und auch die Arbeiten in der Servicewerkstatt, denen wir beiwohnen durften, dauern bald einen ganzen Tag. Zieht man all dies ins Kalkül, und die Kaufleute bei Denon müssen das tun, dann ist der Preis mehr als angemessen. Selbst die Gegenrechnung, wenn man seinen A1-Verstärker verkaufte und sich ein adäquates Gerät vergleichbarer Qualität und Ausstattung zulegt, fällt signifikant schlechter aus. Das Upgrade ist also ein gutes Geschäft für alle Beteiligten.

Wie geht das Procedere vonstatten? Als Kunde bestellt man das Upgrade bei seinem Händler. Trifft es dort ein, kann man seinen AVC-A1HD, AVP-A1HD oder AVP-A1HDA hinbringen. Das Upgrade-Kit kommt zusammen mit einem neuen Versandkarton für den Verstärker, und sämtliche Bauteile, die der Servicetechniker für den Umbau benötigt, befinden sich in einer kleinen Schachtel. Verstärker und Upgrade-Kit werden dann an das Serviceunternehmen geschickt, das Denon mit dem Umbau beauftragt hat. i-fidelity.net bekam den Upgrade-Kit-Karton direkt in die Redaktion.