Der Subwoofer SUB 8.2 arbeitet mit der gleichen Chassis-Größe wie die bereits getestete Dreiwege-Standbox GLE 490.2, sein Gehäuse ist kompakt und auf Steifigkeit getrimmt. Antrieb und Ansteuerung übernimmt Cantons Subwoofermodul »M«. Es erlaubt eine recht flexible Anpassung und Ansteuerung. Das Signal darf in Mono oder Stereo per Cinchleitung vom AV-Verstärker angeliefert werden. Für Stereo-Amps gibt es auch noch die Möglichkeit, die Lautsprecherklemmen zu verwenden. Pegel und obere Grenzfrequenz lassen sich weiträumig einstellen, die Phase kann stufenlos von 0° bis 180° geregelt werden – hier lassen Mitbewerber meist nur eine schlichte Umschaltung der zwei Extremwerte zu. Wunderbar ist auch die dreistufige Frequenzgang-Anpassung an die Raumgröße per Kippschalter. Selbstverständlich gibt es auch eine stromsparende automatische Stand-by-Schaltung, wie sie bei vielen Subwoofern üblich ist: Sie schaltet die Verstärker ab, wenn es ein paar Minuten keine Arbeit mehr gab, und nimmt sie blitzschnell wieder in Betrieb, wenn wieder Musik kommt. Den Hauptschalter braucht man allenfalls noch bei Gewitter zu betätigen oder wenn man in Urlaub fährt.

Das Sextett aus GLE-Boxen bringt beste Voraussetzungen mit, um als Surround-Set harmonisch zusammenzuspielen. Denn dafür ist es notwendig, dass die Signale aus den verschiedenen Richtungen den gleichen Charakter zeigen. Und das ist gar nicht so einfach, denn wie bekommt man vorne einen ausgewachsenen Standlautsprecher mit einem kompakten Center klanglich überein? Wie passt das dann noch zu den Minilautsprechern im Surround? Hier kommen die Künste des Entwicklers zum Tragen und damit die Fähigkeiten von Cantons Chefentwickler Frank Göbl. Zunächst ist es für den einheitlichen Charakter der Lautsprecher hilfreich, wenn man ihnen gleiche Materialien und Verarbeitung gönnt. Das ist sicher bei der GLE-Serie kein Problem, denn alle Lautsprecher verwenden die gleichen Konuschassis, wenngleich in unterschiedlichen Größen, und die gleichen Gehäusematerialien. Der identische Hochtöner bietet ebenfalls die Garantie für tonale Ausgewogenheit. Aber letztlich besteht die hohe Kunst darin, die Frequenzweichen so zu konstruieren, dass die dennoch unterschiedlichen Lautsprecher harmonisch zusammenpassen – und hier hat Frank Göbl noch nie versagt.

Und so enttäuschten die Cantons...

…die Tester auch dieses Mal nicht. Der dynamische und dabei doch unaufdringliche Charakter der GLEs kam bruchfrei aus allen Richtungen mit ähnlichem Charakter, das Set spielte auf Anhieb trotz seiner vergleichsweise kompakten Bauweise verblüffend erwachsen. Die Tester experimentierten ein wenig mit den Einstellungen des Bassmanagements im Verstärker, doch letztendlich befanden sie eine Bassbegrenzung für die großen GLE 476 nicht für notwendig. So oblag es dem Subwoofer, die tieffrequente Arbeit des Centers und der Surrounds zu übernehmen und sich um den bei Filmton sehr fordernden LFE (Low Frequency Effect = der ».1«-Kanal) kümmern. Dank der mehrfach geschwungenen Wave-Sicke und entsprechend verlängerter Schwingspule boten die GLE-Tieftöner allesamt einen überdurchschnittlich langen, linearen Hub. Daraus resultieren Pegel- und Dynamikreserven, die man vor allem den kompakten Boxen im ersten Augenblick kaum zutraut. So waren denn auch Live-Konzerte und knallige Filme mit einer für diese Preisklasse verblüffenden Authentizität zu reproduzieren. Und in beiden Fällen konnten die Cantons mit einer wunderbar bruchlosen Rundum-Ortung aufwarten, die sehr selbstverständlich wirkte und daher wie aus einem Guss klang und nicht nach Effekthascherei. Aber auch leise spielte das Set angenehm und die Integration des SUB 8.2 geriet quasi nahtlos. Auch ging dem kompakten Basserzeuger selbst bei wuchtiger Action mit vollem LFE-Einsatz erst sehr spät und dann unauffällig die Puste aus.