Noch mal!« Die Dame des Hauses, sonst technischen Errungenschaften eher distanziert gegenüber, ist so hellwach und emotional wie in einem Schuhgeschäft. Und dann wieder. »Einmal noch, bitte!« So geht das seit gefühlten Stunden. Der geplante Einkauf am frühen Vormittag fällt aus, weil inzwischen die Geschäfte geschlossen haben. Dafür fliegt jetzt zum unzähligen Mal der Hubschrauber mit ohrenbetäubendem Lärm mitten durch den Raum. Wegen der ständigen Angst, von einem der Rotorblätter am Kopf getroffen zu werden, schmerzt schon der Nacken. Das permanente Zusammenzucken hat Spuren hinterlassen. Wenig später knallt das mittlerweile wohl bekannte Feuerwerk, bei dem einem buchstäblich Hören und Sehen vergeht, und zu guter Letzt wird man in den Konzertsaal entführt und darf mitten zwischen den Musikern Platz nehmen. Wieder und wieder will man die von Bose in den VideoWave integrierte Demo sehen und vor allem akustisch genießen. Und selbst nach der 20. Vorführung kann man immer noch nicht glauben, was das Mega-Display da zum Besten gibt. Das macht einfach nur Lust auf mehr. Doch der Reihe nach.

Massive Voraussetzungen

Alles beginnt mit einem optisch zunächst recht unspektakulären Display mit 46 Zoll Diagonale, also knapp 117 Zentimetern. Der schwarze Riese thront auf einem geschwungenen Fuß und eignet sich auch für die Wandmontage. Dass es sich bei dem Bose dennoch um etwas ganz Besonderes handeln muss, spürt man erstmals beim Gewicht. Mit Standfuß bringt der VideoWave mehr als 48 Kilo auf die Waage. Und auch die Verpackung des Testgeräts ist absolut ungewöhnlich: Anstatt in einem üblichen Pappkarton wird der 7.000-Euro-Bolide in einer riesigen zweigeteilten Metallbox mit Laufrollen geliefert, wie sie sonst beispielsweise von Rockmusikern benutzt wird, um das teure Equipment sicher zu verstauen. Nachdem die wertvolle Ware endlich an ihrem Platz steht, beginnt die Installation.
Das Display, das auf einen internen TV-Tuner verzichtet, hat nur zwei Anschlüsse: einen für das Netzkabel, den anderen für das A/V-Videokabel, das mit einer speziellen Steuerkonsole verbunden wird. Außerdem lässt sich der Bose mit Kippschutzgurten sichern, damit er bombensicher auf dem Fernsehtisch steht.

Das ausgelagerte Technik-Hirn

Die 3,4 Kilogramm schwere Mediakonsole ist die eigentliche Kommandozentrale. Sie nimmt Kontakt zu Blu-ray Player, Festplattenrecorder oder Settop-Box auf. Als Anschlüsse stehen an der Rückseite drei HDMI-Buchsen, ein USB-Eingang und zwei analoge A/V- sowie Komponenten-Eingänge parat. Auf der Front gibt es einen HDMI-Eingang, eine USB- und eine analoge A/V-Buchse sowie einen Kopfhöreranschluss. Wer beispielsweise ein älteres Gerät über Scart verbinden will, hat Pech – diese Anschlussoption sieht Bose nicht mehr vor.