Wer zählen kann, hat Vorteile

Dann kam der große Karton mit allen Komponenten des eigentlichen Lifestyle-Systems an die Reihe. Der beinhaltet vier kleinere Kartons. Die wiederum hat Bose unübersehbar durchnummeriert, und es macht Sinn, sich an die vorgegebene Reihenfolge zu halten. Karton Nummer 1 enthält das zentrale Steuergerät, welches Bose Konsole nennt, die Anleitungen sowie umfangreiches Zubehör. Die Konsole überrascht mit geringem Gewicht, was schnell erklärt ist, denn sie wird von einem externem Schaltnetzteil versorgt.

Das Gewicht des großen Kartons erklärt sich überwiegend aus dem Inhalt von Karton Nummer 2: dem Subwoofer. Der wiederum enthält auch die Stromversorgung und die Digitalendstufen für die Satellitenlautsprecher. Acoustimass-Modul heißt das im Bose-Jargon. Nur ein vielpoliges Mini-DIN-Kabel namens Bose-Link verbindet die Konsole mit dem Bass- und Verstärkerquader. Dessen Design wurde einrichtungsfreundlich mit einer schlanken Silhouette versehen, dafür ist er relativ tief, so dass er unauffällig neben einen typischen Schrank oder ein Sideboard passt.

Aus Karton Nummer 3 entnahmen die Tester fünf Satellitenlautsprecher nebst den zugehörigen Kabeln. Zum V35 gehören Boses hochwertige Minisatelliten Jewel-Cube, was sich etwas ungelenk in Juwelenwürfel übersetzen lässt. Tatsächlich handelt es sich um Würfel, die paarweise über eine Drehachse miteinander verbunden sind. Nur der Center besteht aus einem einzigen Gehäuse, er arbeitet aber ebenfalls mit zwei der Hightech-3-Zoll-Breitbandlautsprecherchassis. Die elektrischen Anschlüsse bestehen aus einer Bose-Spezialbuchse, in die nur die Bose-Lautsprecherkabel passen. Vorteil: Ein Verpolen ist unmöglich. Nachteil: Man kann eben auch nur die Bose-Kabel verwenden, und die müssen dann auch bei einer Verlegung in Kabelkanäle samt Stecker durch die Röhre. Der Kabelkanal muss also einen entsprechenden Querschnitt aufweisen und darf keine scharfen Kurven beinhalten. Die Bose-Stecker glitten so widerstandsarm in die Buchsen, dass den Testern Zweifel ob ihrer mechanischen und elektrischen Kontaktierung kamen, wenngleich im anschließenden Test alles prima funktionierte.

Das jeweils andere Ende eines Bose-Lautsprecherkabels besitzt eine Cinch-Verbindung. Die Stecker sind klar farbkodiert, was die Zuordnung erleichtert. Aber auch hier flutschten die Stecker nur so auf die Buchse, dass man sich einen etwas festeren Halt wünschte. Die mitgelieferten Kabel dürften für alle typischen Installationen lang genug sein, im gut 30 Quadratmeter großen Testkino waren jedenfalls bei allen Lautsprechern noch einige Meter übrig. Da die Kabel fertig konfektioniert sind, können sie auch nicht so ohne weiteres gekürzt werden, den Längenüberschuss muss man zusammenrollen und irgendwie hinter der Anlage oder einem Möbel verstauen. Die Surroundkabel überbrücken immerhin bis zu 15 Meter. Die Befestigung der Satelliten an den vorbereiteten Ständern ist mit einer einzigen Schraube leicht und sicher gewährleistet. Auch die Jewel-Cubes für Boses Direct-Reflecting-Philosophie lassen sich geschmeidig gegeneinander  verdrehen, hier verstellt sich nichts aus Versehen. Und mit den Breitbändern macht die durch die Anwinkelung entstehende, breitere Abstrahlung auch akustisch Sinn, vorne und erst recht im Surroundbereich.

Karton Nummer 4 enthält diverses notwendige und nützliche Zubehör, etwa die UKW- und Mittelwellen-Antennen, Kabel mit Infrarotsendern zum Steuern anderer Geräte über die Bose-Funkfernbedienung, das iPod-Dock, diverse Gummifüße und auch einen USB-Stick zum Updaten der Firmware der Konsole. Ein HDMI-Kabel zum Anschluss der Konsole an einen Fernseher konnten die Tester bereits dem ersten Karton entnehmen. Eine Verbindung zu älteren TV-Geräten hat Bose nicht mehr vorgesehen, man benötigt in jedem Fall ein Display mit HDMI-Eingang. Dieser Konsequenz folgen übrigens mittlerweile auch andere Hersteller, etwa Denon beim chic gestylten Blu-ray Receiver Cara.