Music was my first love«, singt John Miles in seinem gleichnamigen Klassiker »Music«, der erstmals im Jahr 1976 auf seinem Album »Rebel« erschien. Besitzer moderner Flachbildfernseher empfinden beim Hören von Filmmusik in Spielfilmen und Serien weniger das Gefühl von Verliebtheit und positiver Emotion, sondern sie überkommt in der Regel ein kalter Schauer. Mit »Music of the future«, wie der Engländer weiter singt, hat das nämlich wenig zu tun, sondern eher mit Musikberieselung aus der tiefsten Steinzeit. Klanglos, blechern, ohne Druck und saubere Bässe oder beeindruckende Tiefen bleibt das Klangerlebnis vollständig auf der Strecke.

Muss es aber nicht. Denn relativ kompakte Soundriegel, die sich in der Nähe des Fernsehers aufstellen lassen, peppen den Ton beim TV-Abend exorbitant auf. Mit dem Solo TV Sound System hat der Hersteller Bose jetzt ein neues System auf den Markt gebracht, das Fernsehzuschauern ein perfektes Erlebnis aus gutem Bild und gutem Ton ermöglichen möchte. »Die Bildqualität der TV-Geräte hat sich über die Jahre verbessert, die Klangqualität jedoch nicht«, bringt es Doug Lankford, Bose Director of Home Theatre Product Marketing, treffend auf den Punkt. Bleibt die spannende Frage, ob das Solo TV Sound System in diesem Punkt neue Maßstäbe setzen und für ein »Boses Erwachen« im positiven Sinne sorgen kann.

Rein von seinen Abmessungen her ist die Bose-Erfindung kein klassischer Soundriegel, sondern erinnert vielmehr an einen Receiver für Satelliten- oder Kabelfernsehen. Die flache Box ist 7,1 Zentimeter hoch, 52,6 Zentimeter breit und 30,5 Zentimeter tief. Ihre Entwickler sehen vor, dass der Lautsprecher direkt unterhalb des Flat-TVs platziert wird. So nimmt er kaum Platz weg und fällt auch nicht sonderlich auf. Maximal darf der TV-Apparat 18 Kilo wiegen, der auf dem Solo TV Sound System thront. Der Fuß des Fernsehers sollte nicht über die Box herausragen. Bose zufolge trifft dies auf die meisten Fernseher bis zu einer Bilddiagonalen von 32 Zoll und auf viele Geräte mit 40 und 42 Zoll zu. Wer einen größeren Flat-TV klanglich aufmotzen will, kann die Bose-Anlage problemlos auf einem Regal oder einem Tisch aufstellen. Tipp: Zwischen einer Wand und der Rückseite des Soundsystems sollten mindestens 2,5 Zentimeter Luft sein. Auf einem Regal läuft der Lautsprecher zur audiophilen Bestform auf, wenn dieser so nah wie möglich an der Vorderkante des Regalbodens geparkt wird.

Leicht wie gewohnt

Kommen wir zur Installation, wobei dieser Begriff völlig überzogen ist und eine Komplexität vorgaukelt, die nicht annähernd der Realität entspricht. Denn lediglich ein Kabel zwischen Lautsprecher und Fernseher wird benötigt, mehr nicht. Die Anschlussvielfalt auf der Rückseite der Sound-Box sorgt dafür, dass die schwarze Kiste an jedem Fernseher Platz findet. Neben einem optischen Audio-Eingang gibt es einen Koaxial- und einen analogen Audio-Eingang. Die besten Ergebnisse liefert der optische Digital-Ausgang, bei dem die Tonsignale digital per pulsierendem Licht über das Glasfaserkabel übertragen werden. Zweitbeste Alternative stellt das 75-Ohm-Koaxialkabel dar, bei dem ebenfalls digitale Daten auf die Reise gehen. Nur im Notfall greifen Sie zum analogen Stereo-Audio-Kabel, das den rechten und den linken Kanal trennt, qualitativ aber mit der Digitaltechnik nicht mithalten kann. Das Schöne: Sämtliche Kabelvarianten gehören zum Lieferumfang. So muss man kurz vor Feierabend nicht nochmal los, weil die passende Strippe fehlt, um den schwachbrüstigen Flat-TV zum Opernsänger zu befördern. Jetzt nur noch das Stromkabel in die Steckdose und das Solo TV Sound System ist einsatzbereit. Natürlich können Sie die Box auch an Ihren Blu-ray Player oder an eine Settop-Box andocken, sofern dort die geeigneten Anschlüsse vorhanden sind.