Endlich machen Aufstellung und Einrichtung einmal Spaß!

Das Einrichten der Anlage ist dank des Unify-Konzepts wirklich einfach und im eigentlichen Sinne des Worte als vorbildlich zu bezeichnen. Das beginnt schon beim Auspacken. Man entnimmt die Komponenten gemäß der unübersehbaren, durchnummerierten Beschriftung der Kartons. Eine klar bebilderte Anleitung führt Schritt für Schritt durch das Prozedere. Nur wenige Rätsel bleiben, die sich aber allesamt leicht und fast von selbst lösen. So scheint beispielsweise die Fernbedienung trotz eingelegter, frischer Batterien keinen Mucks von sich zu geben.

Das liegt daran – ein Hinweis in der ansonsten ausgezeichneten Anleitung wäre wünschenswert –, dass diese erst im Laufe der Installation von der Konsole per Funk initialisiert wird. Letztere ist in jedem Falle das essentiell erste Teil, das aufgebaut und mit dem Fernseher per HDMI verkabelt werden muss. Eine analoge Verbindung zu einem älteren Röhrenfernseher ist nicht mehr vorgesehen. Auf dem Bildschirm begrüßt einen dann dass Unify-Menü und fragt zunächst, in welcher Sprache es kommunizieren soll. Es »spricht« übrigens ausgezeichnetes, klares Deutsch. Das wünscht man sich von viel mehr Herstellern. Recht flott kommt man zum Punkt, das Bose Lifestyle-Set auf den Raum zu kalibrieren. Das geschieht mit dem ADAPTIQ-Mikrofon. Mit dem Gestell auf dem Kopf kommt man sich zwar zunächst albern vor, aber die Methode funktioniert wunderbar und unkompliziert. Danach stimmen Pegel und Balance, hat der Equalizer gegebenenfalls die ärgsten Raumresonanzen berücksichtigt und die seitlichen Lautsprecherchassis in den Gemstone ES Arrays passend für den Hörplatz dosiert, damit anschließend der virtuelle Surround-Eindruck passt.

Genial ist Boses neuer Trick, die Fernbedienungsbefehle fremder Geräte in die eigene Fernbedienung zu bekommen. In der Lifestyle-Konsole befindet sich eine große Datenbank der Fernbedienungsbefehle aller gängigen Geräte, selbst solche exotischer Hersteller. Soweit nichts Neues. Allerdings heißt es bei bisherigen Herstellern universeller Fernbedienungen, wie sie üblicherweise Surround-Verstärkern beiliegen, nun die Codes nach und nach selbst auszuprobieren. Das ist langwierig und lästig. Bose fragt von der zu übernehmenden Fernbedienung eines Fremdgerätes nur wenige Tasten ab und erkennt daraus selbst den passenden Code. Warum sollte auch der Kunde suchen, wo der Computer das eigentlich viel besser kann? Sensationell. Das funktionierte mit den Geräten im Testraum ganz stressfrei. Auch beim Verkabeln leitet das Unify-Menü seinen Anwender vorbildlich an, fragt, welches Gerät man anzuschließen gedenkt, macht Vorschläge, welche Art Kabel man verwenden sollte und in welche Buchse das zu stöpseln ist. Dabei merkt die Konsole sogar, wenn man den falschen Anschluss erwischt hat. Was leider fehlt, ist eine Anleitung, wie man die angeschlossenen Quellen zu konfigurieren hat, das wäre noch gut zu ergänzen, damit etwa ein Blu-ray Spieler auch die richtige Signalart ausgibt. Trotzdem, man muss neidlos anerkennen, dass diese Art der geführten Hardware-Einrichtung die aktuell sicherlich beste auf dem Markt darstellt, alles Schritt für Schritt mit ausführlichem Text und klaren Grafiken.

Die Bose Lifestyle 235 bleibt »Up To Date«

Die Frontklappe der Konsole verbirgt wenige Tasten zur Steuerung ohne die Fernbedienung, etwa die Lautstärke, ferner einen Satz analoger Cincheingänge für FBAS-Video und Stereo-Audio sowie einen HDMI-Eingang, etwa für eine Kamera. Der USB-Anschluss nimmt JPEG-Fotos entgegen und wird für Firmware-Updates verwendet. Für Letztere legt Bose einen dezidierten Speicherstick bei. Das Firmware-Update ist etwas umständlich, funktionierte aber bei genauer Befolgung des  Prozedere – Formatierung des Speichers in der Konsole, anschließendes Abholen aktueller Firmware am Computer von Boses Homepage und abschließendes Einspielen in die Konsole – einwandfrei.