Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass eine 5.1-Lautsprecheranordnung der Vergangenheit angehört. War es früher nicht so, dass fünf Lautsprecher und ein Subwoofer im Raum aufgestellt werden mussten, ein großer AV-Receiver damit verbunden gehörte und man schließlich noch einen DVD-Spieler als Quelle brauchte? Allein der Aufbau nahm mehrere Stunden in Anspruch, die Justage kostete auch noch einmal Zeit, und das Schlimmste war, dass das Ganze dann in vielen Fällen noch nicht einmal perfekt spielte. Da die Kunden den Markt bestimmen, tauchten sehr schnell sogenannte Smart-Surround-Sound-Lösungen auf. Diese bestehen nur aus zwei, zumeist sehr kompakten Lautsprechern, die links und rechts des Fernsehers positioniert werden. Dazu kommen noch der Subwoofer und ein Steuergerät, das neben DVD-/CD-Spieler noch ein RDS-Radio beherbergt – fertig. Mit uMusic liefert Bose gleich noch eine Quelle mit, die nicht nur 200 Stunden Musik speichert, sondern sich sogar nach dem Geschmack der Nutzers richtet, doch dazu später mehr.

Die platzsparende Idee der 2.1-Heimkino-Anlage ist von vielen Herstellern aufgegriffen worden. Allein in der Perfektion der Umsetzung ist jedoch kaum jemand so weit vorangeschritten wie der amerikanische Hersteller Bose. Vom ersten bis zum letzten Schritt ist alles mehrfach durchdacht worden. Wie sonst ist es zu erklären, dass vom Auspacken über die Inbetriebnahme bis zu den ersten Tönen und Bildern alles reibungslos funktioniert? Dass Bose bei 2.1-Anlagen laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) je nach Preisklasse einen Marktanteil von 75 Prozent und mehr hat, wundert dann auch niemanden mehr. Aber was ist das Geheimnis? Warum scheint nur Bose in der Lage zu sein, derartig umfassend zu denken, zu planen und das dann auch umzusetzen?

Der erste Schlüssel zum Erfolg besteht in der beachtlichen Größe des Unternehmens, das 1964 gegründet wurde. Mit rund 9.000 Mitarbeitern ist Bose bei Weitem nicht nur dem privaten Audio- und Videomarkt oder dem professionellen Audiomarkt verpflichtet. Immerhin unterhält das US-Unternehmen eine der größten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Welt. Deren Früchte werden auch in der Medizin- und Automobiltechnik untergebracht. Beispielsweise ist Bose Hersteller eines elektronischen Stoßdämpfersystems, das weltweit einzigartig ist. Hightech ist also Tagesgeschäft. Hinzu kommt die Passion des Inhabers Dr. Amar Bose, nur solche Produkte zu fertigen, mit denen die Kunden einfach umgehen können. Wer glaubt, dass Apple das erfunden hat, irrt.