Eigentlich ist das in allen Branchen ähnlich: Wer viel Geld in ein Produkt investiert, darf sich über mehr Annehmlichkeiten freuen als ein Sparfuchs, der sich mit der abgespeckten Variante zufrieden gibt. Käufer eines Luxus-Pkw genießen entsprechend mehr Komfort an Bord als Fahrer eines Kleinwagens. Dafür bewegt sich der Oberklasse-Bolide auch preislich in einer anderen Liga. Dieselben Spielregeln gelten normalerweise für Flachbildfernseher. Ein Gerät für 2.000 bis 3.000 Euro sieht meistens nicht nur schicker und extravaganter aus als ein 500-Euro-Apparat, sondern protzt auch mit jeder Menge Extras wie integrierter Festplatte, dem Videotext-Nachfolger HbbTV und diversen Online-Funktionen. Aufnahme-Optionen auf USB-Sticks mit der Möglichkeit zum zeitversetzten Fernsehen sind bei neuen Fernsehern mittlerweile fast Standard, und auch der bequeme Abruf von verpassten Sendungen via Mediathek ist inzwischen keine Besonderheit mehr, für die man tief in die Tasche greifen muss.

Beim BeoPlay V1-40 ist alles ein bisschen anders. Für den 40-Zöller verlangt der dänische Hersteller stolze 3.000 Euro. Dafür erwartet man im Gegenzug eine Ausstattungstabelle vom Feinsten. Die B&O-Realität ist jedoch eine ganz eigene. Integrierte Festplatte: Fehlanzeige. HbbTV: Fehlanzeige. Aufnahme via USB-Buchse: Fehlanzeige. Online-Portal mit Zugriff auf diverse Mediatheken: Fehlanzeige. 3D: Fehlanzeige. Es müssen also andere Werte und Charaktereigenschaften sein, die sich vom Datenblatt nicht ablesen, den V1-40 aber guten Gewissens mit deutlich besser ausgestatteten Mitbewerber-Geräten wie beispielsweise von Loewe in einer Preisklasse spielen lassen.

Design ist keine Frage

Rein von seiner Optik her erinnert der BeoPlay an die TV-Modelle des Kronacher Herstellers. Der wahlweise in Weiß oder Schwarz erhältliche Bildschirm ist leicht nach hinten geneigt, was den Sehkomfort spürbar erhöht. Das LCD-Panel besitzt eine zeitgemäße LED-Hintergrundbeleuchtung und ein sogenanntes Anti-Glare-Display, das störende Reflexionen vermeidet. Einen sehr stabilen und extrem robusten Eindruck hinterlässt das pulverbeschichtete Stahlgehäuse, ohne spielerische Leichtigkeit einzubüßen. Bedientasten am Gehäuse sucht man vergeblich. Hat man folglich die Fernbedienung verlegt, fällt der TV-Abend aus. Auf der Rückseite sitzen unter anderem fünf HDMI-Buchsen und ein USB-Port. Wer noch einen alten VHS-Videorekorder mit Scart-Anschluss besitzt, hat Pech, mit dem will der V1-40 keinen Kontakt mehr aufnehmen. Einen besonderen Hauch von Eleganz gewinnt der B&O durch das grazile Edelstahlgestell, auf dem er montiert wird. Alternativ ist eine Befestigung an der Wand oder – besonders tollkühn – an Drahtseilen möglich. Dann hängt der 40-Zöller an der Decke frei im Raum. Was Zuschauer mit anspruchsvollen Ohren freuen dürfte: Unterhalb des Panels sitzt ein großflächiger Lautsprecher, der akustisch einiges erwarten lässt. Die Farbe der Lautsprecherabdeckung ist individuell wählbar. In einem separaten Fach kann die IPTV-Box Apple TV an der Rückseite des V1-40 verstaut werden.