Das Einrichten des AVR750 geht mit dem integrierten Einmesssystem semiautomatisch und recht einfach mittels Mikrofon am Hörplatz. Der Computer ermittelte die angeschlossen Lautsprecher, deren Pegel und Distanzen zuverlässig, und auch der Equalizer zur Raumentzerrung wurde angepasst. Etwas stutzig wurden die Tester bei der vom Algorithmus gewählten Übergangsfrequenz für Center und Surround-Lautsprecher zum Subwoofer, die mit 150 Hertz für die ausgewachsenen Heco Celan GT Lautsprecher sehr hoch gegriffen schien. Das klang dank des potenten Subwoofers ordentlich, aber nach ein paar praktischen Versuchen korrigierten die Tester die Übergangsfrequenz auf die auch von anderen Systemen in der Regel gewählten 80 Hertz, was homogener klang.

Dann ging es ans Hören

Sie wollen wissen, ob der Arcam-Receiver seinen vergleichsweise hohen Preis rechtfertigen kann? Ein gut gewähltes Stück Musik reicht hier für die Beurteilung schon. Solch eine plastische Abbildung und detailreiche Wiedergabe mit wunderbar musikalischem Fluss konnte bislang kein billiger AV-Verstärker reproduzieren. Schon wenige Takte machen klar: Das hier spielt in einer anderen Liga. Jeder 1.000-Euro-AV-Receiver, selbst wenn er auf dem Papier ähnliche Leistungsdaten aufweise, klingt im Vergleich zum Arcam oberflächlich und steril.

Sehr deutlich wurde das mit natürlicher, unverfälschter, akustischer Musik vom Server über den integrierten Mediaplayer. Mit dem iPad wählten die Tester mit der SongBook-App die auf den Server gerippte »Jazz At The Pawnshop« von der FIM XRCD. Die Lautstärke wurde hochgedreht, und nun ließ sich – was sonst nur wirklich highendige Anlagen erlauben – sogar verstehen, dass in der Kneipe Schwedisch gesprochen wird, bevor die Musik losgeht. Und die swingte ungemein und erzwang ein sofortiges Mitwippen mit dem Fuß. Auch während der Musik konnte man noch deutlich die Umgebungsgeräusche des Musikclubs wahrnehmen, die einfachere Verstärker gerne verschlucken – ein schöner Beweis für die stabile Feindynamik des Arcam. Diese Tugend kommt ihm natürlich auch bei Stimmwiedergabe zugute. Hier bildet er Artikulationsgeräusche größenrichtig ab und das in bester Neutralität. Zudem löst er Vokaldarbietungen wirklich fein auf, so gut, wie es auch von einem hochwertigen Zweikanalverstärker zu erwarten wäre. Während des gesamten Hörtests erwies sich der bullige Brite übrigens als sehr angenehmer Zeitgenosse, der unabhängig vom Programmmaterial nicht die Spur einer Nervigkeit vermittelt.