Eine weitere Miniklinkenbuchse liefert die Versorgungsspannung für Arcams pfiffige Helferlein aus der »r«-Serie. Hier gibt es zur Ergänzung der Receiver-Funktionen alle nur erdenklichen Quellen und Schnittstellen, etwa den airDAC zur Wiedergabe von hochauflösenden Audio-Daten aus dem lokalen Netzwerk und eine direkte drahtlose Musikübertragung von Apple-Mobilgeräten mittels AirPlay. Das Modul rBlink bietet alternativ Musik via Bluetooth. Das ist clever, denn der integrierte Mediaplayer wirkt ein wenig rudimentär. Er spielt zwar klaglos alle Internetradios und streamt Audio in Stereo bis 48 Kilohertz Samplingrate, was für MP3 und in verlustfreier FLAC-Qualität gerippte CDs völlig okay ist, für highendige Formate mit hoher Samplingrate aber muss man mit dem airDAC oder beispielsweise dem Streaming-Client eines Blu-ray-Players arbeiten.

Arcam bietet klare Einblicke

Die Front bietet die wichtigsten Funktionstasten zur Handhabung im Alltag. Auffällig ist lediglich – wie bei allen AV-Verstärkern von Arcam – das Fehlen einer Stand-by-Taste. Man muss dazu die Fernbedienung verwenden oder drückt den Hauptschalter, dann aber kann man den Receiver auch nur mit diesem Schalter wieder in Betrieb nehmen. Eigenwillig, aber schlicht eine Gewöhnungsfrage. Extrem vorteilhaft gegenüber vielen anderen Receivern ist das klare, zweiteilige und fast schon riesige Matrixdisplay, das sich auch aus vielen Metern Entfernung noch gut ablesen lässt. Zwei unauffällige Miniklinken-Buchsen bieten dem Messmikrofon zur automatischen Einmessung und einem Kopfhörer Anschluss. Bei der Einmessung gibt es leider die etwas exotisch anmutende Einschränkung, dass sich diese automatisch nur beim Vorhandensein von Surround-Lautsprechern ausführen lässt. Wer beispielsweise eine 2.1-Konfiguration mit Stereo-Satelliten plus Subwoofer betreiben möchte, muss alles von Hand einstellen. Bei typischen Surround-Konfigurationen aber funktioniert das System stressfrei.

Hat man die kleine Hürde überwunden, den AVR450 im Setup-Menü auf IP-Netzwerksteuerbarkeit umzuschalten, kann man den Receiver auch per ArcamRemote-App kontrollieren und hat so einen recht übersichtlichen Zugriff auf alle Parameter – das ist gut gelöst. Mit der zweiten App ArcamSongbird+ lässt sich Musik vom lokalen Netzwerk auf übersichtlichste Weise in den Streamer des Receivers lenken. Mit der beim Test vorliegenden Version lief Songbird allerdings nicht als Hintergrunddienst – schaltete man das iPad ab oder auf eine andere App um, verpuffte die Musik. Dank des DLNA-Standards lassen sich aber auch viele andere Streaming-Apps verwenden, etwa der Plug-Player, der unterbrechungsfreien Musikgenuss liefert, egal was man parallel mit dem iPad macht.