Den Sommer 2018 werden wir so schnell nicht vergessen. Doch das Echo ist geteilt, je nachdem ob man Bauern und Gastronomen befragt. Des einen Segen ist des anderen Fluch. Uns brachte die Hitze unter anderem eine ganze Reihe von Worten ins Bewusstsein, die in unseren Breitengraden eher selten gebräuchlich sind. Dazu gehört auch der »Böschungsbrand«, mit dem es unter anderem die Bahn und damit auch ihre Fahrgäste häufiger als in den vergangenen Jahren zu tun bekamen. Uns ereilte ein solch die Zugfahrt unterbrechendes Feuer auf dem Weg nach Ahaus, dem Sitz von Roterring. Doch warum haben wir uns überhaupt auf diese Reise begeben? Ausgangspunkt war der Hinweis auf der Verpackung eines Nubert-nuVero-Lautsprechers: »Made in Germany«. Der ist zwar nicht neu, doch dieses Mal löste er eine Gedankenkette aus und wir fragten uns, ob das denn tatsächlich stimmt und wer überhaupt noch in Deutschland fertigen lässt?

Zwei Faktoren machen es dem Standort Deutschland schwer. Das sind zum einen die hohen Kosten, auf der anderen Seite – man glaubt es kaum – ist es gar nicht so einfach, überhaupt ein passendes Fertigungsunternehmen zu finden. Viele Hersteller lassen deshalb mittlerweile in Fernost produzieren. Für einen Direktversender, dessen Hauptargument ausschließlich der Preis ist, gibt es praktisch auch keine andere Möglichkeit, als seine Gehäuse im Ausland zu fertigen. Aber exakt an dieser Stelle macht Nubert den Unterschied: Das Schwäbisch Gmünder Unternehmen will zwar durch die Art des Vertriebs Kosten sparen, was letztendlich den Kunden zugute kommt, aber nicht in puncto der  primär kaufentscheidenden Punkte wie Technik sowie Fertigungs- und Klangqualität. Darauf legen Günther Nubert und sein Team großen Wert, weshalb sie nach wie vor in Deutschland fertigen lassen und froh sind, mit Roterring das geeignete Unternehmen gefunden zu haben. Wir wollten einmal die Menschen kennenlernen, die mit dem Bau der Nubert-Lautsprecher beschäftigt sind und haben uns deshalb auf die Reise begeben.

Im Westen des Münsterlandes liegt die knapp 40.000 Einwohner zählende Stadt Ahaus. Und dort, kurz vor deutsch-niederländischen Grenze, befinden sich die Lager- und Produktionsstätten der Roterring GmbH. Was Gerhard Roterring im Jahre 1932 als Tischlerei gründete, ist heute ein mittelständisches Unternehmen mit 50 spezialisierten Mitarbeitern. Neben dem Lautsprecher-Gehäusebau – unter anderem auch für Canton, Quadral und T+A – gehören der Ladenbau und eine Möbelmanufaktur zu den Geschäftsfeldern. Gemeinsam mit den Geschäftsführern Hartwig und Gerd Roterring sowie Rüdiger Steidle von Nubert konnte i-fidelity.net sich einen guten Einblick von der Fertigung »made in Germany« verschaffen.