Was ist DVB-T?

DVB-T ist der Nachfolger des analogen Antennenfernsehens, das bereits in den meisten Regionen Deutschlands abgeschaltet worden ist. Die Abkürzung steht für Digital Video Broadcasting Terrestrial, was soviel bedeutet wie terrestrische, also erdgebundene Verbreitung digitaler Fernsehsignale. Beim klassischen analogen Fernsehen wurde pro Kanal nur ein Programm übertragen, beim digitalen Nachfolger sind es bis zu vier. Dies geschieht, indem die Signale zunächst gesplittet und anschließend gebündelt werden. Wer viele Jahre die Nachrichten, Sportübertragungen und Spielfilme analog womöglich über eine kleine Zimmerantenne gesehen hat, der wird sich nur allzu gut daran erinnern, dass die Bildqualität nicht immer perfekt war. Rauschen oder kleinere Störungen waren nichts Außergewöhnliches. Bei DVB-T ist das anders. Wie bei allen Digitalverfahren gibt es hier nur zwei Zustände: gut oder gar nicht. Das bedeutet in der Praxis: Wird ein Signal empfangen, dann ist das Bild fast immer auch in Ordnung.
Das sogenannte Überallfernsehen kann nicht nur mit modernen Flachbildfernsehern, sondern auch mit älteren Röhrengeräten empfangen werden.

Der größte Vorteil des noch recht jungen Standards ist, dass dieser seinen Nutzern eine sehr flexible Handhabe ermöglicht. Via DVB-T kann man auch außerhalb der eigenen vier Wände Fernsehen empfangen – auf der Terrasse, im Garten, beim Campen, am Bahnhof oder am Flughafen. Aber auch innerhalb der Wohnung überwiegen die Vorteile: Mit DVB-T ist unabhängig vom Antennenanschluss oder der Sat-Anlage TV-Genuss möglich. Ein entsprechender Fernseher, PC oder eine externe Box sind jedoch erforderlich.

Gerne wird im Zusammenhang mit DVB-T auch mit dem Schlagwort »mobiler Empfang« geworben. Allzu große Hoffnungen sollte man allerdings nicht haben, während der Fahrt im Auto oder im Zug ungestört das Champions-League-Spiel oder die Vorabendserie schauen zu können. Möglich ist das – wenn überhaupt – nur bei niedrigen Geschwindigkeiten, und am Wegrand lauern ständig neue Störfaktoren, die das Bild urplötzlich einfrieren lassen.

Nutzer von DVB-T müssen ebenfalls mit Signalverzögerungen von zwei bis acht Sekunden rechnen, die durch die Codierung des Signals beim Sender und die Decodierung beim Empfänger entstehen. In der Regel ist das kein Problem. Nur bei einem Fußballspiel kann es passieren, dass in der benachbarten Kneipe schon gejubelt wird, während auf dem eigenen Fernseher die Torchance erst in der Entstehungsphase ist.

Unbestritten ist bei DVB-T das Programmangebot größer als über eine analoge Antenne, und auch Zusatzdienste wie ein elektronischer Programmführer (EPG) werden kostenlos mitgesendet. DVB-T ist übrigens nicht nur in Deutschland zu empfangen. Es wurde als internationaler Standard entwickelt, der sich unter anderem auch schon in Großbritannien, Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Australien durchgesetzt hat.